11. September 2024 in Österreich
Die Sendung ‚Weltjournal’ sei eine Gefährdung für die jüdische Gemeinde, sagt der Präsident der IKG und verlangt Konsequenzen beim ORF.
Wien (kath.net/jg)
Der Österreichische Rundfunk (ORF) habe in der Sendung „Weltjournal“ vom 4. September 2024 „in einer bisher noch nie dagewesenen Dimension Israel als das ultimativ Böse dargestellt und längst widerlegte Hamas Propaganda verbreitet“, kritisiert die Israelitische Kultusgemeinde (IKG) laut einem Bericht von oe24.at.
Der Beitrag sei „von bekannten Hamas Unterstützern“ produziert worden und zeige „mindestens zwei Hamas-Apologeten in tragenden Rollen“. In der Sendung würden „etliche Lügen über die Kriegsgeschehnisse im Gazastreifen verbreitet“, beklagt die IKG.
Die Sendung sei „eine Gefährdung für unsere Gemeinde“, befürchtet Oskar Deutsch, der Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde. Darauf habe man bereits reagiert. Die Sicherheitsmaßnahmen für die jüdische Gemeinde seien in Absprache mit der Polizei und dem Verfassungsschutz verstärkt worden.
Die Antisemitismus-Meldestelle der IKG habe in den ersten beiden Tagen nach Ausstrahlung der Sendung eine Zunahme an Hasspostings und antisemitischen Schmierereien an Hauswänden festgestellt. Darunter seien auch Gewaltaufrufe gegen Juden gewesen.
Deutsch verlangt nun Konsequenzen im ORF. Das „Weltjournal“ vom 4. September sei „unjournalistisch und schadet dem Vertrauen der Menschen in den ORF, wo viele seriöse Journalistinnen und Journalisten täglich um beste, nämlich korrekte, Information bemüht sind.“ Nach der Sendung sei das Vertrauen in die Auslandsberichterstattung „auf einem Tiefstand angelangt. Es ist höchste Zeit, dass im ORF Gegenmaßnahmen gesetzt werden und auch im Weltjournal Objektivität und journalistische Redlichkeit einkehren“, fordert Deutsch.
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