Evangelische und katholische Kirche schließen AfD von Wahldebatte aus

18. September 2024 in Deutschland


Die ‚zunehmende Radikalisierung der AfD’ sei ausschlaggebend für die Entscheidung gewesen, die zweitstärkste Partei im Landtag von Brandenburg nicht einzuladen, gaben die EKBO und das Erzbistum Berlin bekannt.


Potsdam (kath.net/jg)
Die Evangelische Landeskirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) und das Erzbistum Berlin veranstalten am 16. September eine Wahldebatte in der Nikolaikirche in Potsdam. Eingeladen sind die Parteien CDU, SPD, Bündnis90/Grünne, Die Linke, BSW und Brandenburger Vereinigte Bürgerbewegungen (BVB)/Freie Wähler, berichtet die Evangelische Nachrichtenagentur IDEA.

Die AfD, derzeit zweitstärkste Partei im Landtag von Brandenburg, wurde nicht eingeladen. In einer gemeinsamen Stellungnahme begründen die EKBO und das Erzbistum Berlin ihre Entscheidung mit einer „zunehmenden Radikalisierung der AfD“.

Vertreter der evangelischen und der katholischen Kirche hätten im ersten Halbjahr öffentlich auf die Unvereinbarkeit der Positionen der AfD mit christlichen Grundprinzipien hingewiesen, heißt es in der Stellungnahme. Dies habe aber nicht zu einer Änderung der Haltung der AfD geführt.

Die Brandenburger AfD habe im August 2024 gefordert, ukrainischen Kriegsflüchtlingen und Asylberechtigten der Zugang zu öffentlichen Veranstaltungen zu verbieten. Außerdem sollten nach Vorstellung der AfD alle Organisationen die Gemeinnützigkeit verlieren, die sich für Vielfalt einsetzen, behaupten die Verantwortlichen.

Die AfD sieht das anders. Hans-Christoph Berndt, Spitzenkandidat der Partei in Brandenburg, wirft  der EKDO und dem Erzbistum Berlin vor, sie würden lügen, wenn sie behaupten, ihre Ablehnung der AfD hänge mit der aktuellen Forderung nach Betretungsverboten von Kriegsflüchtlingen für Volksfeste zusammen. Die Kirchen würden die AfD schon seit Jahren bekämpfen.

 


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