Bußfeier im Petersdom: 'Die Sünde, die Doktrin als Steine zu verwenden, die man werfen kann'

17. September 2024 in Weltkirche


Vatikan plant, die bevorstehende Weltsynode mit einer vom Papst geleiteten Bußfeier einzuleiten: Bekannt wird dabei 'im Namen aller Getauften' bsp. eine 'Sünde gegen die Synodalität' - Das Vatikanschreiben im Wortlaut in kath.net-Übersetzung!


Vatikan (kath.net) kath.net dokumentiert das Schreiben, das gemeinsam herausgegeben wurde vom vatikanischen Generalsekretariat der Synode, der Diözese Rom und der 16. Ordentlichen Generalversammlung der Bischofssynode in voller Länge in eigener Arbeitsübersetzung – Übersetzung © kath.net

Petersdom – 1. Oktober 2024 um 18 Uhr

Eine Kirche, die gemeinsam gehen will, muss sich ständig versöhnen. Vergebung stellt die grundlegende Erfüllung der Kirche dar, weil sie ihre Natur und Mission in sich vereint. Es wäre jedoch zu einfach, die Kirche nur als Verwalterin und Spenderin der sakramentalen Vergebung zu betrachten. Papst Franziskus hat uns gelehrt, dass es auch notwendig ist, dass die Kirche um Vergebung bittet, indem sie die Sünden beim Namen nennt und dabei Schmerz und sogar Scham empfindet, weil wir alle Sünder sind und der Barmherzigkeit Gottes bedürfen, der nie müde wird, zu lieben und zu vergeben. Vergebung ist also wie eine Auferstehung, die es denen, die gefallen sind, ermöglicht, wieder aufzustehen, und denen, die befürchten, alles verdorben zu haben, einen Neuanfang zu ermöglichen. Die eigenen Sünden zu bekennen ist die Voraussetzung für einen Neuanfang.

Am Ende der geistlichen Exerzitien (30. September - 1. Oktober) für alle Teilnehmer der 16. Ordentlichen Generalversammlung der Bischofssynode soll die Bußliturgie die Arbeit der Synode auf den Beginn einer neuen Art von Kirche ausrichten.

Im Petersdom wird es bei der Bußfeier unter Vorsitz von Papst Franziskus auch Zeit geben, den Zeugnissen dreier Menschen zuzuhören, die unter der Sünde des Missbrauchs, der Sünde des Krieges und der Sünde der Gleichgültigkeit gegenüber dem Drama des wachsenden Phänomens der Migration in aller Welt gelitten haben.

Anschließend erfolgt das Bekenntnis einer Reihe von Sünden. Ziel ist nicht, die Sünden anderer anzuprangern, sondern sich selbst als Teil derer anzuerkennen, die durch Unterlassung oder Tat die Ursache für Leid und die Verantwortung für das Böse sind, das den Unschuldigen und Wehrlosen zugefügt wird. Wer um Vergebung bittet, tut dies im Namen aller Getauften. Insbesondere wird Folgendes bekannt:

- Sünde gegen den Frieden

- Sünde gegen die Schöpfung, gegen indigene Völker, gegen Migranten

- Sünde des Missbrauchs

- Sünde gegen Frauen, Familie, Jugend

- Die Sünde, die Doktrin als Steine zu verwenden, die man werfen kann

- Sünde gegen die Armut

- Sünde gegen die Synodalität / Mangel an Zuhören, [gegen] die Communio und Teilnahme aller

Zum Abschluss dieses Sündenbekenntnisses wird der Heilige Vater im Namen aller Gläubigen Gott und die Schwestern und Brüder der gesamten Menschheit um Vergebung bitten.

Die Bußfeier, die gemeinsam vom Generalsekretariat der Synode und der Diözese Rom in Zusammenarbeit mit der Union der Höheren Oberinnen (USG) und der Internationalen Union der Generaloberinnen (UISG) organisiert wird, steht allen offen, insbesondere jungen Menschen, und kann auf den Medien des Vatikans verfolgt werden, diese übertragen sie live.

Die Liturgie richtet den inneren Blick der Kirche auf die Gesichter der neuen Generationen. Es sind nämlich die in der Basilika anwesenden jungen Menschen, die das Zeichen dafür erhalten, dass die Zukunft der Kirche ihnen gehört und dass die Bitte um Vergebung der erste Schritt zu einer gläubigen und missionarischen Glaubwürdigkeit ist, die wiederhergestellt werden muss.

Quelle: Link zum Originaltext in mehreren Sprachen (außer Deutsch) – suchen unter „Penitential Celebration ENG - ESP - FRA - ITA – POR
 

 


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