Irland: Kirchliche Hochzeiten sind auf 34,3 % gesunken, aber New-Age-Hochzeiten im Aufwind

8. Oktober 2024 in Weltkirche


Rasanter Anstieg von New Age-Hochzeiten in Irland


Dublin (kath.net/pl) im Jahr 2023 wurden 34,3 Prozent aller Hochzeiten in Irland von der katholischen Kirche abgehalten. Das ist ein erschreckender Sinkflug gegenüber den 91,4 % im Jahr 1994. Diese Zahlen wurden von der Journalistin Breda O’Brien anhand der neuesten CSO-Daten für das Iona Intitut zusammengestellt, die Studie trägt den Titel: „Der rasante Anstieg von ‚New Age‘-Hochzeiten in Irland: Wie sollten die Kirchen reagieren?“

Es gibt in Irland drei Möglichkeiten zu heiraten: eine standesamtliche Trauung, eine religiöse Zeremonie (katholisch, Church of Ireland, evangelisch sowie freievangelisch, muslimisch usw. einschließlich der New Age-Hochzeiten), oder eine säkulare Zeremonie über die Humanistische Vereinigung (Humanist Association). Das berichtet der „Catholic Herald“, der dazu einen Bericht von Charles Collins für „Crux“ in seine Berichterstattung übernahm.

Eine Organisation namens Spiritualist Union of Ireland führte im vergangenen Jahr bereits 7,8 % aller Trauungen im Land durch, schildert der „Irish Independent“ anhand des Iona-Berichts. Auch weitere New-Age-Organisationen haben innerhalb weniger Jahre nach ihrer Gründung einen rasanten Anstieg der Anzahl der durchgeführten Trauungen vorzuweisen. Diese spiritualistischen Organisationen behaupten teilweise, dass sie mit den Geistern von bereits verstorbenen Menschen kommunizieren würden.

Dieser Wandel sei zwar in Dublin und in anderen städtisch geprägten Bereichen am ausgeprägtesten, bleibt allerdings nicht darauf beschränkt.

Mitbeteiligt sei an dieser Entwicklung neben dem Vertrauensverlust der katholischen Kirche in Irland durch die Missbrauchskrise auch der kommerzielle Hintergrund: Hotels können New-Age-Hochzeiten und andere Hochzeiten direkt am Ort der nachfolgenden Hochzeitsfeier anbieten, während derzeit katholische Hochzeiten gemäß Vorschrift in einer Kirche stattfinden müssen. Hier schlägt Breda O’Brien vor, dass sich die Kirchen künftig flexibler zeigen. Sie befürchtet obendrein, dass sich dieser Trend künftig auch auf Beerdigungen ausweiten könnte.

O’Brien weist darauf hin, dass in der Vergangenheit Paare gelegentlich vielleicht nur deshalb in der Kirche geheiratet hätten, „ um Oma oder Mama glücklich zu machen“.

Außerdem fragt O’Brien: „Warum fühlen sich die Menschen zu diesen Zeremonien hingezogen? Welche Auswirkungen hat dies auf den herkömmlichen christlichen Glauben? Und können die Kirchen etwas tun, um mehr Paare zu ermutigen, eine christliche Ehe einzugehen? Es gibt das Argument, dass es für Menschen, die die christliche Botschaft nicht wirklich annehmen, vielleicht ehrlicher ist, eine alternative Hochzeitszeremonie zu wählen. Aber nehmen wir an, Paare entscheiden sich aus Bequemlichkeit für eine Hochzeitszeremonie? In diesem Fall stellt es ein Versagen der Kirche dar, die sakramentale und grundlegend transzendente Natur der christlichen Ehe richtig zu erklären.“

 


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