Niederlande: Euthanasie für 17-Jährige mit Depressionen und Angststörungen

9. Oktober 2024 in Prolife


Der niederländische Ärzteverband hat 14 Psychiater gerügt, die einen Brief mit der Bitte um Untersuchung des Falles an die Staatsanwaltschaft geschickt haben.


Den Haag (kath.net/LifeNews/jg)
Vierzehn niederländische Psychiater haben einen Brief an die Staatsanwaltschaft geschickt mit dem Ersuchen, den Tod einer 17-Jährigen durch Euthanasie zu untersuchen. Der niederländische Ärzteverband KNMG hat die 14 Psychiater deshalb gerügt, berichtet DutchNewsNL.

Im Zentrum des Falles steht die 17-jährige Milou, die unter Depressionen, Angststörungen und Selbstmordgedanken gelitten hat, seit sie im Alter von 11 Jahren sexuell missbraucht worden ist. Später wurde sie in einer Einrichtung von einem anderen Patienten erneut missbraucht.

Nach Jahren der Behandlung und mehreren Selbstmordversuchen entschied sie sich im Alter von 17 Jahren zur Euthanasie und begründete diesen Schritt mit unerträglichen psychischen Leiden.

In ihrem Brief an die Staatsanwaltschaft schreiben die 14, dass prominente Psychiater die Entscheidung von Milou nicht billigen. Sie stellten das Recht einer Minderjährigen in Frage sich für Euthanasie zu entscheiden und ob es korrekt sei anzunehmen, dass psychische Leiden nicht geheilt werden können.

Sie stellen fest, dass Euthanasie stark gefördert werde, was ihrer Ansicht nach zu „unnötigen Todesfällen“ bei jungen Patienten führen könne.

Damiaan Denys, einer der Unterzeichner des Briefes, sagte gegenüber DutchNewsNL, die Reaktion des Ärzteverbandes sei „unnötig, unklug und spät“, räumte aber ein, dass der Brief vielleicht nicht der beste Weg gewesen sei, um darauf hinzuweisen, wie schnell jungen Menschen mit psychischen Problemen Euthanasie als Ausweg vorgeschlagen wird.

 


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