UK: Mann wegen stiller Gebete vor Abtreibungsklinik verurteilt

18. Oktober 2024 in Prolife


Adam Smith-Connor erhielt eine Geldstrafe, will diese aber anfechten. Vor 22 Jahren hat er seine Ex-Freundin veranlasst, das gemeinsame Kind abzutreiben.


Bournemouth/Christchurch/Poole (kath.net/LifeNews/jg)
In Großbritannien hat ein Amtsgericht einen Mann zu einer Geldstrafe verurteilt, weil dieser still vor einer Abtreibungsklinik gebetet hat. Es ist das erste gerichtliche Urteil wegen eines „Gedankenverbrechens“.

Adam Smith-Connor ist im Verwaltungsbezirk Bournemouth-Christchurch-Poole im Südwesten Englands still vor einer Abtreibungsklinik gestanden und hat für seinen verstorbenen Sohn gebetet. Aus Rücksicht auf die Mitarbeiter und die Personen, welche die Klinik aufsuchen, hat er dieser den Rücken zugekehrt. Nach wenigen Minuten wurde er von zwei Angehörigen einer lokalen Polizeieinheit angesprochen und gefragt, was er hier tue. Er antwortete, dass er für seinen verstorbenen Sohn bete.

Die Beamten wiesen ihn darauf hin, dass er sich in einer „Schutzzone“ befinde, in der alle Handlungen und auch Versuche verboten sind, die Zustimmung oder Ablehnung gegenüber Tätigkeiten in Zusammenhang mit Abtreibung ausdrücken. Dazu zählen ausdrücklich auch Gebet und Beratung. Die Verordnung schließt ausdrücklich religiöse Tätigkeiten wie Lesung der Bibel oder Bekreuzigen ein.

Die Beamtin, die mit Smith-Connor, einem früheren Angehörigen der Streitkräfte, sprach, bedauerte den Tod dessen Sohnes, wies aber darauf hin, dass er mit seinem Gebet gegen die geltende Verordnung verstoße.

Smith-Connor wurde von einem Amtsgericht verurteilt und muss die Verfahrenskosten in Höhe von 9.000 Pfund (ca. 10.800 Euro) bezahlen. Anlass dafür ist seine Aussage, dass er für seinen verstorbenen Sohn gebetet hat.

Er wird die Strafe anfechten und wird dabei von der Alliance Defending Freedom (ADF) UK juristisch unterstützt.

„Niemand sollte für das kriminalisiert werden, was er glaubt – insbesondere nicht, wenn er diese Überzeugung still“ ausdrücke. Ähnlich wie Isabel Vaughan-Spruce könnte Smith-Connor nur für seine Gedanken innerhalb einer Zensurzone verfolgt werden. Die schnelle Ausbreitung von Verordnungen, die Freiwillige wie Smith-Connor und Vaughan-Spruce kriminalisiert, sollte ein „Weckruf“ für alle sein, welche die freie Meinungsäußerung hoch halten, ganz unabhängig von ihren Ansichten zur Abtreibung, sagt Jeremiah Igunnobole, ein Rechtsberater von ADF UK.

Smith-Connor sagt über seine Strafe wörtlich: „Vor 22 Jahren habe ich meine Ex-Freundin zu einer Einrichtung gebracht und ihr eine Abtreibung bezahlt. Das war ein Wendepunkt in meinem Leben. Die Folgen meiner Handlungen an diesem Tag sind Jahre später aufgetaucht, als ich trauerte weil mir bewusst geworden war, dass ich meinen Sohn Jacob bei einer Abtreibung verloren habe, die ich bezahlt habe. Vor kurzem stand ich vor einer gleichartigen Einrichtung und habe zu Gott für meinen Sohn Jacob, für andere Babys, die durch Abtreibung ihr Leben verloren haben, für ihre trauernden Familien und für die Mitarbeiter der Abtreibungsklinik gebetet.

Ich hätte mir nie vorstellen können, für ein stilles Gebet strafrechtlich belangt zu werden. In der Vergangenheit habe ich in Krankenhäusern bei Abtreibungen assistiert. Das war Teil meiner militärmedizinischen Ausbildung, aber jetzt bete ich für diejenigen, die Abtreibungen durchführen, weil mir bewusst ist, wie schädlich Abtreibung für Frauen und Familien sind und dass jedes einzelne menschliche Leben wertvoll ist – ganz egal wie klein. Am stärksten bin ich durch das zum Beten motiviert, was meine Sohn Jacob passiert ist.“

 

 


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