Tschechien: Papst Johannes Paul II. wurde posthum ausgezeichnet

31. Oktober 2024 in Chronik


Würdigung mit dem Tomas-Garrigue-Masaryk-Orden durch Präsident Pavel aufgrund Beitrag zum Fall des Kommunismus sowie Einsatz für Demokratie und Menschenrechte


Prag (kath.net/KAP) Der tschechische Präsident Petr Pavel hat Papst Johannes Paul II. (1920-2005) in memoriam den Tomas-Garrigue-Masaryk-Orden erster Klasse verliehen. Der Apostolische Nuntius in der Tschechischen Republik, Erzbischof Jude Thaddeus Okolo (67), übernahm die Auszeichnung beim traditionellen Festakt am tschechischen Nationalfeiertag, dem 28. Oktober, im Wladislawschen Saal der Prager Burg. Der nach dem Gründungspräsidenten der Tschechoslowakei benannte Masaryk-Orden ist nach dem Orden des weißen Löwen der zweithöchste Orden des Staates.

"Seine Heiligkeit Papst Johannes Paul II. (tschechisch Jan Pavel II.), mit bürgerlichem Namen Karol Jozef Wojtyla", habe, so die verlesene Kurzvorstellung des Ordensträgers, eine "außergewöhnliche Rolle zur Zeit des Falls der kommunistischen Regime in Mittel- und Osteuropa gespielt" und erhalte die Auszeichnung für "hervorragende Verdienste um die Entwicklung der Demokratie, der Humanität und der Menschenrechte".

Der Weiße Löwe erster und zweiter Klasse ging heuer ebenfalls in memoriam an zwei Generäle und Legionäre des Zweiten Weltkriegs, den zivilen Orden dritter Klasse erhielten die vor allem in Großbritannien wirkende Architektin Eva Jiricna und der vor allem in Deutschland und den Niederlanden berühmte gewordene Choreograf Jiri Kylian (77). Auf die Überreichung an die beiden Kulturschaffenden folgte unmittelbar jene an den aus Nigeria stammenden Erzbischof Okolo, der somit neben Jiricna und Kylian zu sitzen kam.  

Unter den heuer 56 Ausgezeichneten befindet sich auch der katholische Priester Josef Suchar (66), Pfarrer und Mitbegründer der Vereinigung Neratov (Bärnwald), die sich außer um die Erneuerung des Wallfahrtswesens in dem einst deutsch besiedelten Ort an der polnischen Grenze auch um Hilfe für Menschen mit Behinderungen und benachteiligte Kinder sorgt. Suchar erhielt den Masaryk-Orden vierter Klasse wie der heilige Johannes Paul II. für "hervorragende Verdienste um die Entwicklung der Demokratie, der Humanität und der Menschenrechte".

Im Publikum war die katholische Kirche durch den Vorsitzenden der Tschechischen Bischofskonferenz, den Prager Erzbischof Jan Graubner, sowie seinen Vorgänger Kardinal Dominik Duka vertreten. Anwesend war auch Ministerpräsident Petr Fiala, der am 24. Oktober mit Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin den seit zwei Jahrzehnten ausstehenden Grundvertrag zwischen der Tschechischen Republik und dem Heiligen Stuhl unterzeichnet hatte.

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