Junge irische Ordensschwester bald selig?

10. November 2024 in Jugend


Orden der 2016 bei Erdbeben verstorbenen Sr. Clare Crockett berichtet von unzähligen Bitten, ihre Heiligkeit zu überprüfen - Sr. Claire hatte u.a. auf dem Weltjugendtag 2011 in Madrid Zeugnis gegeben


Madrid (kath.net/KAP) Die irische Ordensschwester Clare Crockett könnte bald seliggesprochen werden. Wie der Orden der Dienerinnen des Heims der Mutter auf seiner Internetseite mitteilt, wird der Seligsprechungsprozesses offiziell am 12. Jänner 2025 in der Kathedrale von Alcala de Henares (Region Madrid) eröffnet.

Clare Crockett war im April 2016 gemeinsam mit fünf jungen Postulantinnen ihres Ordens bei einem schweren Erdbeben in Ecuador gestorben. Als die damals 33-Jährige eine Gruppe von Schülerinnen aus ihrer Schule in Playa Prieta in Sicherheit bringen wollte, war eine Treppe zusammengebrochen.

Der Orden berichtet, nach Schwester Clares Tod habe er in den vergangenen acht Jahren tausende von Nachrichten aus mehr als fünfzig Ländern erhalten. Offenbar habe die Verstorbene ihre "Mission der Evangelisierung noch nicht abgeschlossen". Wiederholt seien sie darum gebeten worden, die Heiligkeit von Schwester Clare zu studieren.

Antonio Prieto Lucena, Bischof der Diözese Alcala de Henares, habe die Anfrage des Ordens angenommen und werde den Seligsprechungsprozess auf Diözesanebene eröffnen, hieß es. Schwester Kristen Gardner sei als Postulatorin die Zuständige für das Seligsprechungsverfahren bei den Dienstschwestern des Home of the Mother.

Von Mimin und Partygirl zur Missionarin

Clare Crockett wurde am 14. November 1982 in Derry, in Nordirland, geboren. Zwar getauft und in einer katholischen Familie aufgewachsen, spielte der Glaube dennoch lange Zeit keine wichtige Rolle in ihrem Leben. Sie steuerte anfangs eine Schauspiel-Karriere an, trat schon als Jugendliche in britischen Fernsehsendungen auf, war Moderatorin beim Kindersender Nickelodeon und beschrieb sich selbst als Partygirl. Als sie eher zufällig an einem Einkehrwochenende teilnahm, begann sie zu beten. Nach einer Pilgerfahrt und dem Weltjugendtag 2000 verspürte sie den Ruf zum Ordensleben, wobei sie das dafür prägende Erlebnis laut eigenen Angaben in einem Nachtclub hatte.

Mit 18 Jahren trat Crockett in Kantabrien bei der Gemeinschaft "Siervas del Hogar de la Madre" ein und legte dort später auch ihre Gelübde ab. Ab 2006 war sie in verschiedenen ordenseigenen Missionsprojekten tätig, in Belmonte (Spanien), Jacksonville (Florida/USA), Valencia (Spanien), Guayaquil (Ecuador), und Playa Prieta (Ecuador), wo sie sich insbesondere um die Jugendseelsorge, um die Krankenhausseelsorge und um arme und verwaiste Mädchen kümmerte, zudem war sie auch als Ausbildnerin tätig.

An ihrer letzten Station in Ecuador wirkte die Ordensfrau in einer Schule und nahm an mehreren Missionsreisen ins Amazonasbecken teil. Crocketts letzte Lebenstage waren geprägt von den Folgen der starken Unwetter im Vorfeld eines verheerenden Erdbebens in Ecuador, bei dem die Missionsstation in Playa Prieta stark verwüstet, die Schule überflutet und komplett zerstört worden waren. Zu Beginn des Erdbebens am 16. April 2016 befand sich Crockett mit einer Gruppe junger Ordenskandidatinnen und drei Ordensschwestern im Schulgebäude, das infolge der Erschütterungen einstürzte, und wurde Stunden später leblos unter den Trümmern geborgen.

Der Tod von Sr. Clare, die von ihrem Lebenswandel unter anderem auf dem Weltjugendtag 2011 in Madrid Zeugnis gegeben hatte, fand in Medien weltweit Beachtung. Berühmt wurde die Ordensfrau jedoch auch durch ihre Filmbiografie, die in verschiedenen Sprachen übersetzt wurde und wesentliche Stationen ihres Lebens durch Originalaufnahmen nachzeichnet (Link: https://de.sisterclare.com/de/multimedia/film)

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Archivfoto Sr. Clare (c) https://de.sisterclare.com


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