13. November 2024 in Chronik
Kamala Harris erhielt bei der diesjährigen Präsidentenwahl 71,9 Millionen Stimmen. Joe Biden konnte 2020 insgesamt 81,3 Millionen Wähler gewinnen, ein einmalig hoher Wert.
Washington D.C. (kath.net/jg)
Bei der US-Präsidentenwahl 2020 erhielt Donald Trump deutlich mehr Stimmen als bei der Wahl 2016. Trotzdem wurde Joe Biden Präsident. Trump und seine Verbündeten sprachen damals von Wahlbetrug und behaupteten, dass Stimmen doppelt gezählt worden seien, längst verstorbene Personen angeblich per Briefwahl ihre Stimme abgegeben hätten und Nicht-Amerikaner abgestimmt hätten. Keiner der Vorwürfe konnte vor Gericht bewiesen werden, berichtet das Portal NiUS.de.
Nach der Wahl 2024 haben Anhänger von Trump eine Grafik veröffentlicht, welche zeigt wie viele Wählerstimmen die Kandidaten bei den letzten Präsidentenwahlen jeweils erhalten haben. Joe Biden hat mit mehr als 81 Millionen Stimmen im Jahr 2020 einen absoluten Rekord aufgestellt. Nie zuvor haben annähernd so viele Wähler für einen Kandidaten gestimmt. Konkret haben 81.268.924 Wähler für Biden und 74.216.154 für Trump gestimmt. Für manche Anhänger von Trump stellt sich die Frage, ob die Zahl der Stimmen für Biden glaubwürdig ist.
Im Vergleich zur Präsidentenwahl 2016, als Hillary Clinton gegen Trump verlor, konnten die Demokraten 2020 offenbar 15,4 Millionen Wähler für Biden mobilisieren. Clinton erhielt 2016 insgesamt 65,9 Millionen Stimmen, so viele wie Barack Obama vier Jahre zuvor. Trump gewann 2016 63 Millionen Stimmen, hatte aber die Mehrheit der Wahlmänner hinter sich und wurde deshalb Präsident. Vor 2020 erhielt kein Kandidat 70 Millionen Wählerstimmen.
Trump konnte die Zahl seiner Wähler von 2016 bis 2020 um 11,2 Millionen erhöhen. Das gelang zum Beispiel auch George W. Bush bei seiner Wiederwahl 2004. Im Jahr 2000 erhielt dieser 50,5 Millionen Stimmen, vier Jahre später waren es 62 Millionen.
Bei der Wahl 2024 erhielt Kamala Harris 71,9 Millionen Wählerstimmen. Das sind um 9,4 Millionen weniger als Biden im Jahr 2020 erhalten hat. Auch dieser Rückgang ist einmalig. Die 81,3 Millionen Stimmen für Biden 2020 sind ein Ausreißer nach oben. Für Trump gaben dieses Jahr 75,1 Millionen Wähler ihre Stimme ab, das sind 900.000 mehr als 2020. Fox News hat die Zahlen für die Wahl 2024 veröffentlicht.
Das Bevölkerungswachstum fällt als mögliche Begründung für die Veränderung weg. Im Jahr 2016 lebten 323,1 Millionen Menschen in den USA, 2020 waren es 331,4 Millionen.
Der Präsident der USA wird nicht durch die Mehrheit der für einen Kandidaten abgegebenen Stimmen bestimmt. Die Präsidentenwahl erfolgt nach dem föderalistischen Prinzip. Jeder Bundesstaat hat entsprechend seiner Einwohnerzahl eine bestimmte Zahl an Wahlmännern. Je nach Stimmenmehrheit gehen alle Wahlmänner eines Bundesstaates an den Sieger des Bundesstaates. (Ausnahmen sind die Bundesstaaten Nebraska und Maine.) Wer insgesamt mehr als 270 Wahlmänner hat, wird der nächste Präsident. Bei der Wahl 2024 konnte Donald Trump 312 Wahlmänner auf sich vereinigen, Kamala Harris 226.
© 2024 www.kath.net