17. November 2024 in Aktuelles
Franziskus: Gott bereitet uns eine Zukunft des Lebens und der Freude. Von Armin Schwibach
Rom (kath.net/as) „In jenen Tagen, nach jener Drangsal, wird die Sonne verfinstert werden und der Mond wird nicht mehr scheinen; die Sterne werden vom Himmel fallen und die Kräfte des Himmels werden erschüttert werden“.
Angelus mit Papst Franziskus am dreiunddreißigsten Sonntag im Jahreskreis, 8. Welttag der Armen: „Das Gebet des Armen steigt zu Gott empor (vgl. Sir 21,5). Im Jahr, das dem Gebet gewidmet ist, und im Hinblick auf das ordentliche Jubiläum 2025 ist diese Aussage biblischer Weisheit umso angemessener, um uns auf den achten Welttag der Armen vorzubereiten, der am 17. November stattfinden wird. Die christliche Hoffnung schließt auch die Gewissheit ein, dass unser Gebet vor das Angesicht Gottes gelangt; aber nicht irgendein Gebet: das Gebet des Armen! Denken wir über dieses Wort nach und ‚lesen‘ wir es auf den Gesichtern und in den Geschichten der Armen, denen wir in unseren Tagen begegnen, damit das Gebet zu einem Weg der Gemeinschaft mit ihnen wird und wir ihr Leid teilen“.
Im Evangelium der heutigen Liturgie (Mk 13,24–32) beschreibe Jesus eine große Bedrängnis: „Aber in jenen Tagen, nach jener Drangsal, wird die Sonne verfinstert werden und der Mond wird nicht mehr scheinen“ (Mk 13,24). Angesichts dieses Leidens könnten viele an das Ende der Welt denken, aber der Herr nutze die Gelegenheit, um uns eine andere Deutung anzubieten, indem er sage: „Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen“ (Mk 13,31). Franziskus konzentriere sich auf diese beiden Aspekte des Vergehens und des Bleibens.
„Zunächst einmal das, was vergeht“: In manchen Situationen unseres Lebens, wenn wir eine Krise durchmachten oder ein Scheitern erlebten, oder wenn wir um uns herum das Leid sähen, das durch Kriege, Gewalt und Naturkatastrophen verursacht werde, hätten wir das Gefühl, „dass alles zu Ende geht, und wir spüren, dass auch die schönsten Dinge vergehen“. Die Krisen und die Misserfolge, so schmerzhaft sie auch sein mögen, seien wichtig, denn sie lehrten uns, allem das richtige Gewicht zu geben und unser Herz nicht an die Realitäten dieser Welt zu hängen, „denn sie werden vergehen“. Sie seien dazu bestimmt, zu vergehen.
Zugleich spreche Jesus über das, was bleibe: „Alles vergeht, aber seine Worte werden nicht vergehen: Die Worte Jesu bleiben für immer. So lädt er uns ein, dem Evangelium zu vertrauen, das eine Verheißung des Heils und der Ewigkeit enthält, und nicht mehr unter der Angst des Todes zu leben“. Denn während alles vergehe, bleibe Christus. In ihm würden wir eines Tages die Dinge und Menschen wiederfinden, die vergangen seien und die uns in unserem irdischen Dasein begleitet hätten.
Im Licht dieser Verheißung der Auferstehung bekomme jede Wirklichkeit einen neuen Sinn: „Alles stirbt und auch wir werden eines Tages sterben, aber wir werden nichts von dem verlieren, was wir aufgebaut und geliebt haben, denn der Tod wird der Beginn eines neuen Lebens sein“.
Auch in den Schwierigkeiten, in den Krisen, im Scheitern lade uns das Evangelium ein, das Leben und die Geschichte zu betrachten, ohne Angst vor dem Verlust dessen, was endet, sondern mit Freude über das, was bleibe: „Gott bereitet uns eine Zukunft des Lebens und der Freude“.
„Fragen wir uns also“, so der Papst abschließend: „Hängen wir an den Dingen der Erde, die schnell vergehen, oder an den Worten des Herrn, die bleiben und uns in die Ewigkeit führen? Stellen wir uns diese Frage, bitte!“.
Foto (c) Vatican Media
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