2. Dezember 2024 in Weltkirche
Gemeinsames Hirtenwort: die Kirchenvertreter auch ihre Kritik an Abtreibung, Leihmutterschaft und der sogenannten "Gender-Ideologie".
Zagreb (kath.net/ KAP)
In einem neuen gemeinsamen Hirtenwort erinnern die katholischen Bischöfe Kroatiens und Bosnien-Herzegowinas anlässlich einiger Jubiläen an die christlichen Wurzeln und rufen zu einer neuen Welle der Evangelisierung auf, auch im Kontext neuer Trends in der Gesellschaft. In dem am Donnerstag in Zagreb vorgestellten 35-seitigen Schreiben erneuern die Kirchenvertreter auch ihre Kritik an Abtreibung, Leihmutterschaft und der sogenannten "Gender-Ideologie".
Wie die kroatische katholische Nachrichtenagentur IKA berichtet, rufen die Vertreter beider Bischofskonferenzen in dem Hirtenbrief zunächst zur Teilnahme an den Jubiläumsfeiern auf, die im kommenden Jahr von Welt- und Ortskirche begangen werden. Neben dem Heiligen Jahr 2025, das Papst Franziskus zu Weihnachten eröffnet, oder dem 1.700 Jahr-Jubiläum des Konzils von Nicäa feiert die Kirche in Kroatien auch den 1.100. Jahrestag der Kirchenversammlungen von Split (925/928), die als richtungsweisend für die Entwicklung des Christentums in der Region gelten. Ebenfalls vor 1.100 Jahren wurde der Brief von Papst Johannes X. an "den lieben Sohn Tomislav, König der Kroaten" veröffentlicht, wobei die Erinnerung an den ersten kroatischen König Tomislav als Anfang des kroatischen Königreichs gefeiert wird.
Die Bischöfe erinnern in ihrem Hirtenbrief an das christliche Erbe der Kroaten, wobei auch hier wie traditionell die Ortskirche in den beiden Ländern inoffiziell als "Kirche bei den Kroaten" oder "Kirche im kroatischen Volk genannt wird". Katholiken in Kroatien und Bosnien-Herzegowina sind meist ethnische Kroaten.
Das Feiern der genannten Jubiläen habe eine tiefe theologische Begründung, so die Bischöfe. Die Umstände der Kirchenversammlungen von Split in den Jahren 925 und 928 betrachten die Bischöfe auch im Kontext der christlichen Wurzeln Europas. Obwohl diese Wurzeln im kroatischen nationalen Wesen auch einige Jahrhunderte früher sichtbar seien, zeigten sie sich gerade in dieser Zeit erkennbar in ihren Früchten "von denen wir heute nicht flüchten dürfen, wenn wir Gutes für unser Volk und das ganze Europa wollen", so die Bischöfe. Und weiter: "Sie helfen uns auch heute auf eine neue Weise die Schönheit des Evangeliums zu leben, in einer notwendigen Verbundenheit des Persönlichen und des Gemeinsamen."
Die Jubiläumsfeiern könnten in der von Verbindung von Vergangenheit und Zukunft "auf das Wesentliche und in bestimmten Augenblicken auch das Entscheidende für das Leben hinweisen", betonen die Bischöfe. In diesem Sinne rufen sie auf zu einem anhaltenden Einsatz für die Erneuerung des Glaubens und für die "christliche Identität als Einzelne und als kirchliche Gemeinschaft".
Im Hirtenwort mahnen die Bischöfe zum Widerstand gegen Gewalt und jede Form von Missbrauch. Das kirchliche Eintreten für die unbegrenzte Würde des Menschen bekräftigend, rufen sie außerdem zum öffentlichen Einsatz "gegen alles, was im Gegensatz zur Würde der menschlichen Person steht" auf. Hier nennen die Kirchenvertreter Schwangerschaftsabbrüche, Euthanasie und auch Leihmutterschaft. Die sogenannte "Gender-Ideologie" ist aus Sicht der Bischöfe "inakzeptabel".
Unter anderem rufen die Bischöfe zu einer neuen Welle der Evangelisierung. Auch im Hinblick auf Einwanderung-Entwicklungen betonen sie, dass die Christen dazu aufgerufen seien, "die Hefe der Evangelisierung unserer neuen Mitbürger" zu sein.
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