Legenden vom Heiligen Nikolaus

6. Dezember 2024 in Aktuelles


Eine verbreitete Legende erzählt von einem Geldgeschenk, das der heilige Nikolaus heimlich durchs Fenster warf um zu verhindern, dass ein Vater seine Töchter zur Prostitution hergeben musste.


Bari (kath.net/kathpedia) Es ranken sich viele Legenden um die Person des hl. Nikolaus und ebenso ein reiches Brauchtum.

Um 300 wurde Nikolaus Bischof von Myra und geriet im Jahre 310 in Gefangenschaft. Im Jahre 325 trat er auf dem Konzil von Nizäa auf. Seine Anwesenheit am Konzil von Nizäa kann aber angezweifelt werden, da sein Name auf keiner der alten Bischofslisten des Konzils erwähnt wird.

Eine verbreitete Legende erzählt von einem Geldgeschenk, das er heimlich durchs Fenster warf um zu verhindern, dass der Vater seine Töchter zur Prostitution hergeben musste.

Der hl. Nikolaus sei von kämpferischer Natur gewesen und ging entschieden gegen die Irrlehre des Arianismus vor. Gemäss der Legende ohrfeigte er Arius auf 1. Konzil von Nizäa und hatte auch mit seinem Freund Bischof Theognis von Nizäa heftige Diskussionen, weil dieser für Arius tendierte. Bischof Theognis unterzeichnete schliesslich das Glaubensbekenntnis von Nizäa. Andreas von Kreta zitierte später den Vermittler Nikolaus: Lassen wir über unserem Zorn die Sonne nicht untergehen.

Ein vornehmer Mann ist finanziell so heruntergekommen, dass das Überleben der Familie bedroht ist. Gern würde er zumindest seine drei Kinder, drei Töchter im heiratsfähigen Alter, vermählen, um ihre Versorgung zu sichern. Aber ohne angemessene Mitgift war es nicht möglich, eine Ehe zu schließen. Schließlich scheint kein anderer Ausweg mehr offen, als dass die Töchter in der Hafenstadt als Prostitutierte Geld verdienen. Aus dieser prekären Situation werden die Frauen aber gerettet, indem ihnen Nikolaus in drei aufeinander folgenden Nächten eine Goldkugel durch ihr Fenster aufs Bett wirft. Dadurch ist die Mitgift gesichert und eine Heirat wird möglich. Um unerkannt zu bleiben, war der Wohltäter jeweils heimlich des Nachts zu dem Hause gekommen. In der dritten Nacht gelingt es aber dem Vater, dem Bischof aufzulauern und ihm zu danken.

Drei zu Unrecht zum Tod Verurteilte konnte er retten, indem er im Traum dem Kaiser erschien und um ihre Befreiung bat; in anderer Version rettete sie Nikolaus, indem er das Schwert des Henkers abwehrend ergriff.

Um ein in Seenot geratenes Schiff mit drei Pilgern, die von Ephesus ausfuhren und das für eine christliche Kapelle bestimmte heilige Öl in den Diana-Tempel zurückzubringen sollten, zu retten, begab er sich an Bord, stillte den Sturm und brachte das Schiff sicher in den Hafen.

Rettung aus dem Sturm Zu der Zeit, als Nikolaus Bischof von Myra war, fuhren Seeleute mit ihrem Schiff über das Mittelmeer. Eines Tages brach ein furchtbarer Sturm los. Der Himmel wurde ganz finster, und die Wellen tobten. Der Sturm packte auch das Segel und riss es in viele Stücke. Dann zerbrach er auch noch den Mast. Die Wellen schlugen über den Bootsrand und langsam füllte sich das Schiff mit Wasser. In ihrer Not schrieen die Seeleute laut um Hilfe. Sogar der starke Steuermann hatte sich im hintersten Winkel des Schiffes verkrochen und begann zu beten: "Hilf uns Gott, damit wir nicht unter gehen!" Plötzlich stand ein fremder mann am Steuer ihres Schiffes. Er nickte den verzagten Seeleuten freundlich zu und sagte zu ihnen: "Habt keine Angst!" Dann lenkte er das Schiff sicher durch die Fluten und sie erreichten das rettende Ufer. Als sie das Schiff im hafen festgemacht hatten und ausgestiegen waren, war der unbekannte Retter verschwunden. Da liefen sie alle zur Kirche von Myra, um Gott für ihre wunderbare Rettung zu danken. Dort trafen sie auch den Bischof Nikolaus. und wie überrascht waren sie, als sie erkannten, dass er jener Fremde Helfer gewesen war, der ihr Schiff sicher durch das Unwetter geführt hatte. Da fielen sie vor dem Bischof Nikolaus auf die Knie und dankten ihm von ganzem Herzen. Der Bischof aber sagte zu ihnen: "nicht mir sollt ihr danken, sondern Jesus! Er ist immer bei euch, auch in Gefahr und Not. Wenn ihr auf Jesus vertraut, dann braucht ihr keine Angst mehr zu haben!" Drei Jungen fielen auf der Suche nach Arbeit dem Metzger in die Hände, der sie in ein Pökelfass steckte und zu Wurst verarbeiten wollte; sie waren schon zerteilt, als der Bischof davon erfuhr und sie wieder zum Leben erweckte.

Während einer großen Hungersnot in Myra, legte eines Tages im Hafen ein Schiff aus Ägypten an, das Getreide geladen hatte. Schnell hatte sich diese Neuigkeit herumgesprochen und die Menschen liefen am Kai zusammen, um Korn zu kaufen. Sie wollten sogar sehr viel dafür bezahlen. Doch die Seeleute waren nicht bereit ihnen etwas zu geben, weil die Ladung für den Kaiser bestimmt war. Da ging der Bischof Nikolaus selbst zu den Seeleuten. "Helft doch den armen Menschen!", bat er inständig. "Und was sagen wir den Leuten des Kaisers?" entgegnete der Schiffsführer. "Sie werden uns bestrafen, wenn etwas fehlt." "Das soll nicht eure Sorge sein. Schiebt alles auf mich, wenn ihr Ärger bekommt. Habt keine Angst." Weil der Bischof so überzeugend sprach, gaben sie ihm schließlich nach. Sie schleppten Kornsäcke vom Schiff herunter; und der Bischof sorgte dafür, dass das Mehl gerecht unter die Menschen verteilt wurde. Alle aßen und wurden satt. Das Schiff aber fuhr weiter nach Konstantinopel. Und als dort die Ladung gelöscht wurde, stellten die Seeleute verwundert fest, dass nicht ein einziges Korn fehlte. Das in Myra entnommene Korn aber reicht volle zwei Jahre und kann sogar noch zur Aussaat verwendet werden.

Ein Vater pilgert mit seinem Sohn nach Myra, um der Kirche einen wertvollen Kelch zu stiften. Bei genauer Überlegung erscheint ihm der Kelch als zu wertvoll, und er lässt einen billigeren Kelch anfertigen. Während der Überfahrt nach Myra bittet der Vater den Sohn, mit dem ersten Kelch etwas Wasser aus dem Meer zu schöpfen. Beim diesem Versuch fällt der Sohn über Bord und verschwindet in den Wellen. Als der Vater schließlich - mittlerweile in Myra angekommen - den zweiten Kelch auf den Altar der Nikolauskirche stellen will, fällt dieser immer wieder herunter. Völlig überraschend steht plötzlich sein Sohn mit dem ersten Kelch in der Kirche und erzählt, dass der heilige Nikolaus ihn gerettet habe. Daraufhin opfert der Vater beide Kelche.


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