Leben wir, als bräuchten wir einen Retter?

24. Dezember 2024 in Familie


Weihnachten ist die perfekte Zeit, um darüber zu reflektieren, wer unsere erste Anlaufstelle ist, wenn wir ein Problem haben...


New York (kath.net / pk) „In der heutigen Zeit kann es wirklich schwierig sein zu spüren, dass man einen Retter braucht“, heißt es in einem aktuellen Artikel auf „Aleteia“.  „Heute zum Beispiel müssen wir nur in unser Smartphone zu sprechen, um das gesamte Wissen der Menschheit abzurufen. Nahezu jede Frage, die wir uns stellen könnten, kann von unseren tollen Geräten beantwortet werden.“

Auch die Medizin erscheint uns oft als „Rettung“, denn es sieht so auf, „als ob jede Krankheit durch unsere eigenen Hände geheilt werden kann“. Und so ist in unserem alltäglichen Erleben der Wunsch nach einem Retter kaum präsent. „Wartet die Menschheit überhaupt noch auf einen Retter?“, fragte Papst Benedikt XVI. bei einer Generalaudienz.

„Man hat das Gefühl, als meinten viele Menschen, Gott sei ihren eigenen Belangen fremd. Offenbar brauchen sie ihn nicht. Sie leben so, als gäbe es ihn nicht, und, schlimmer noch, als wäre er ein „Hindernis“, das es zu beseitigen gilt, um sich selbst zu verwirklichen. Selbst unter den Gläubigen - da sind wir uns sicher - lassen sich manche von verlockenden Träumen anlocken und von irreführenden Lehren ablenken, die trügerische Abkürzungen zum Glück suggerieren.“

Die Geschichte der letzten 50 Jahre zeige, dass die Menschheit die Erlösung „zu einem billigen Preis“ suchen wolle und mit den daraus resultierenden Enttäuschungen fertig werden müsse, sagte Benedikt XVI. „Natürlich bieten falsche Propheten weiterhin eine Rettung ,zu einem billigen Preis‘ an, was immer mit herben Enttäuschungen endet.“

Interessant ist, dass selbst in diesen irdischen Bestrebungen eine Sehnsucht nach Erlösung verborgen liege, betonte Papst Benedikt XVI.  „Trotz ihrer Widersprüche, Sorgen und Tragödien, und vielleicht gerade deshalb, sucht die Menschheit heute einen Weg der Erneuerung, des Heils, sie sucht einen Erlöser und erwartet, manchmal unbewusst, das Kommen des Erlösers, der die Welt und unser Leben erneuert, das Kommen Christi, des einzigen wahren Erlösers des Menschen und der ganzen Menschheit.“

Ein paar Fragen könnten wir uns in diesen Weihnachtstagen stellen: An wen wendest du dich, wenn du Hilfe brauchst? Wer ist deine erste Anlaufstelle? An wen denkst du zunächst gar nicht? Vertrauen wir im Letzten auf unsere eigene Kraft, unsere Tugend, unsere Leistung… Oder wenden wir uns an den Retter, der uns zu Weihnachten aus der Krippe entgegenlächelt und uns sagt: „Ich bin gekommen, um dir persönlich dein Heil und deine Befreiung zu bringen…“?


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