Sie wissen, dass etwas Einzigartiges in der Geschichte der Menschheit geschieht

6. Jänner 2025 in Aktuelles


Franziskus: nach dem Vorbild der Hirten und der Sterndeuter Jesus in unserer Nähe erkennen, in der Eucharistie, in den Armen, in den Verlassenen, in den Gefangenen. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) Angelus am Hochfest der Erscheinung des Herrn, Fest, dessen Symbol das Licht ist – die Offenbarung des Herrn für alle Völker, von den Sterndeutern verkörpert (vgl. Mt 2,1-12): „Sie gingen in das Haus und sahen das Kind und Maria, seine Mutter; da fielen sie nieder und huldigten ihm. Dann holten sie ihre Schätze hervor und brachten ihm Gold, Weihrauch und Myrrhe als Gaben dar. Weil ihnen aber im Traum geboten wurde, nicht zu Herodes zurückzukehren, zogen sie auf einem anderen Weg heim in ihr Land“.

Die Sterndeuter kommen am Ende einer langen Reise in Jerusalem an, um den König der Juden anzubeten, geleitet von einem Stern.

Wenn wir genau hinschauten, so der Papst, entdeckten wir etwas ein wenig Merkwürdiges: „Während diese Weisen aus der Ferne ankommen, um Jesus zu finden, machen die aus der Nähe keinen Schritt auf die Grotte von Bethlehem zu“. Angelockt und geleitet vom Stern, nähmen die Sterndeuter enorme Kosten auf sich, „sie opfern ihre Zeit und nehmen Risiken und Ungewissheiten in Kauf, an denen es in jenen Tagen nie mangelte. Dennoch überwinden sie alle Schwierigkeiten, um den König und Messias zu sehen, denn sie wissen, dass etwas Einzigartiges in der Geschichte der Menschheit geschieht, und sie wollen dies nicht verpassen“.

Diejenigen hingegen, die in Jerusalems seien und eigentlich am glücklichsten und am bereitesten sein müssten, blieben stehen. Die Priester und Theologen legten die Heilige Schrift richtig aus und gäben den Weisen Anweisungen, wo der Messias zu finden sei, aber sie rührten sich nicht von ihren „Lehrstühlen“. Sie seien zufrieden mit dem, was sie hätten, und sie machten sich nicht auf die Suche, „sie halten es nicht für sinnvoll, Jerusalem zu verlassen und die Sterndeuter bis nach Bethlehem zu begleiten, auch wenn es nur ein paar Kilometer sind“. Es stelle sich die Frage, zu welcher Gruppe von Menschen wir gehörten.

Der Papst erzählte eine Geschichte: "Nach einer Überlieferung kam ein vierter weiser Mann zu spät in Jerusalem an, genau zur Zeit der Kreuzigung Jesu - das ist eine schöne Geschichte, sie ist nicht historisch, aber es ist eine schöne Geschichte -, denn er blieb auf der Straße stehen, um allen Bedürftigen zu helfen, indem er ihnen die kostbaren Geschenke gab, die er für Jesus mitgebracht hatte. Schließlich kam ein alter Mann vorbei und sagte zu ihm: 'Wahrlich, ich sage euch: Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan'. Der Herr weiß alles, was wir für andere getan haben".

„Bitten wir die Jungfrau Maria", so Franziskus abschließend, "uns zu helfen, damit wir nach dem Vorbild der Hirten und der Sterndeuter Jesus in der Nähe erkennen, in den Armen, in der Eucharistie, in den Verlassenen, im Bruder, in der Schwester“.

Foto (c) Vatican Media

 


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