14. Jänner 2025 in Weltkirche
Angreifer schossen während eines Gottesdienstes wahllos auf Gläubige und zündeten Häuser an – CSI-Vorsitzender Pfr. Peter Fuchs: „Es ist kein Zufall, dass gezielt friedliche Christen und ihre Kirchen angegriffen werden“
Abuja (kath.net) Bei mehreren Angriffen islamischer Fulani-Kämpfer auf christliche Gemeinden im sogenannten Middle Belt kamen in der Weihnachts- und Neujahrszeit über 50 Menschen ums Leben, wie nun bekannt wurde. Bewohner fühlen sich an das Weihnachtsmassaker von 2023 erinnert, bei dem rund 200 Menschen getötet wurden.
Nach den verheerenden Übergriffen von Weihnachten 2023 haben die Christen in Zentralnigeria für die mittlerweile vergangenen Festtage das Schlimmste befürchtet. Eine christliche Jugendorganisation warnte daher vor erneuten Angriffen auf Christen und forderte harte Maßnahmen gegen die islamistischen Fulani-Milizen, die seit Jahren christliche Dörfer attackieren. Tatsächlich versuchte das Militär die Menschen in der Region zu schützen – jedoch vergeblich. Fulani-Extremisten griffen auch 2024 über Weihnachten und Neujahr mehrere christliche Dörfer an. So wurden allein im Bundesstaat Benue 33 Menschen bei Überfällen auf fünf christliche Dörfer getötet. Die Angreifer schossen während eines Gottesdienstes wahllos auf Gläubige und zündeten Häuser an.
Zentralnigeria besonders bedroht
Besonders bedrückend ist die Situation für die Menschen im sogenannten Middle Belt, einer fruchtbaren, mehrere Hundert Kilometer breiten Zone, die sich quer durch Nigeria zieht und mehrheitlich von Christen bewohnt wird. Hier kommt es seit mehreren Jahren immer wieder zu Angriffen islamistischer Milizen auf die Bevölkerung.
Mittlerweile wurden Zehntausende getötet, Millionen sind aus der Region geflohen. Dahinter steckt eine tiefere Eroberungsstrategie, wie Pfarrer Peter Fuchs, Geschäftsführer von Christian Solidarity International Deutschland (CSI-Deutschland) meint. Für ihn sind die Angriffe klar religiös motiviert: „Nach offizieller Lesart handelt es sich beim Konflikt in Nigeria um einen zwischen Hirten und Bauern, bei dem es um Folgen des Klimawandels und landwirtschaftliche Flächen geht. Hinter den Übergriffen auf Christen stecken oftmals Kämpfer aus dem Hirtenvolk der Fulani. Die sind aber mehrheitlich muslimisch und haben eine lange Tradition des Dschihad. Sieht man genauer hin, trägt der Konflikt ganz klar religiöse Züge. Es ist kein Zufall, dass gezielt friedliche Christen und ihre Kirchen angegriffen und Priester und Ordensleute entführt und ermordet werden.“
Archivfoto (c) CSI
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