Abtreibungspillen ohne Arzt: Pilotprojekt im US-Bundesstaat Washington

16. Jänner 2025 in Prolife


Der Kontakt zwischen der Frau, die abtreiben will, und der Apotheke soll nur online stattfinden. Die Abtreibungspillen werden per Post versandt.


Olympia (kath.net/LifeNews/jg)
Die Pro-Abtreibungsorganisation Uplift International (UI) hat bekannt gegeben, dass sie im US-Bundesstaat Washington ein Pilotprogramm für die Abgabe von Abtreibungspillen in Apotheken ohne ärztliche Konsultation durchgeführt hat. Das Programm trägt den Titel „Pharmacist Abortion Access Program“ (PAAP) und wird als erstes Modell beschrieben, wie Apotheker Abtreibungspillen direkt an Personen verschreiben (!) können.

Nach Angaben der New York Times lief das PAAP vom 31. Oktober bis 26. November 2024. Zehn Apotheker nahmen daran teil. Sie wurden darin ausgebildet, Abtreibungspillen über Telemedizin zu verkaufen. Interessierte Frauen mussten einen kurzen Fragebogen ausfüllen, 40 US-Dollar bezahlen und eine Adresse im Bundesstaat Washington angeben, an welche die Abtreibungspillen versandt wurden. Sie mussten nicht nachweisen, dass sie im Bundesstaat Washington wohnhaft sind.

Die Abtreibungspillen wurden nicht von den Apotheken versandt, sondern von Honeybee Health, einer Online-Apotheke, deren Dienste auch von anderen Online-Anbietern von Abtreibungen genutzt werden, darunter die Organisation The Satanic Tempel. (Siehe Link)

Laut Bericht der New York Times ist Jessica Nouhavandi, die Präsidentin von Honeybee Health, auch Ko-Direktorin des PAAP.

In den 27 Tagen, in denen das Programm letztes Jahr gelaufen ist, wurden 43 Abtreibungen darüber abgewickelt.

Im Januar 2023 hat die Lebens- und Arzneimittelbehörde FDA (Food and Drug Administration) die Bestimmung aufgehoben, der zufolge eine abtreibungswillige Frau einen Arzt persönlich aufsuchen muss, der ihr nach einer Untersuchung die Abtreibungspillen verschreiben darf. Gleichzeitig erhielten Apotheken die Erlaubnis, die Pillen zu verkaufen. Beide Entscheidungen ermöglichten es Online-Apotheken Abtreibungspillen zu vertreiben. Derzeit gilt generell die Bestimmung, dass die Frau ihr Anliegen einem Arzt über Telekommunikation mitteilen muss, der entscheidet, ob er die Abtreibungspillen verschreibt.

UI möchte das Modell auch in anderen Bundesstaaten vorstellen. Nach Angaben des Apothekerverbandes National Community Pharmacists Association (NCPA) besteht in 34 Bundesstaaten die Möglichkeit, Abtreibungspillen ohne Rezept abzugeben.

Lebensschützer kritisieren an dem Modell, dass die Abgabe der Abtreibungspillen an den Ärzten vorbei geschieht. Apotheker hätten keine Ausbildung im Bereich Geburtshilfe, sie hätten überhaupt keine klinische Ausbildung erfahren, sagt Troy Newman, Präsident der Lebensschutzorganisation Operation Rescue. Es sei falsch, Apothekern – die ein finanzielles Interesse am Verkauf hätten – die Entscheidung zu überlassen, ob sie schwangeren Frauen Abtreibungspillen verschreiben oder nicht.

Newman hofft, dass die Regierung Trump die alte Regelung wieder einführen wird, die einen persönlichen Besuch in der Ordination eines Arztes und eine Untersuchung vorschreibt.

 

Foto: Symbolbild

 


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