Verharmlost das Bündnis ‚Jetzt Zeichen setzen!‘ den Nationalsozialismus?

30. Jänner 2025 in Österreich


In einem Aufruf des Bündnisses, dem viele linke Organisationen aber auch der Österreichische Cartellverband angehören wird ein Zusammenhang zwischen dem NS-Regime und einer möglichen blau-schwarzen Koalition hergestellt.


Wien (kath.net/jg)
Das Bündnis „Jetzt Zeichen setzen!“ hatte für Montag, den 27. Januar zu einer „Gedenkkundgebung“ in Wien aufgerufen. Zu Beginn des Aufrufs heißt es wörtlich: „80 Jahre nach dem Ende des Nationalsozialismus stehen wir möglicherweise vor der ersten rechtsextrem geführten Regierung der 2. Republik.“

Zu den Unterstützern des Bündnisses gehören die Sozialdemokratische Partei Österreichs und einige ihrer Teilorganisationen sowie etliche Teilorganisationen der Grünen Partei Österreichs, der Gewerkschaftsbund und andere linke Gruppierungen. Auch der Österreichische Cartellverband (ÖCV) und der Koordinierungsausschuss für christlich-jüdische Zusammenarbeit unterstützen die Plattform.

Weiters heißt es in dem Aufruf: „Dabei ist klar, dass es nicht nur um jene Partei gehen kann, die die Grenzen des Sagbaren an den rechten Rand getrieben hat. Vielmehr wird es für die Zukunft der österreichischen Demokratie zur Notwendigkeit, die Hintergründe und Ursachen zu erfragen, welche derartige Ideologien des Hasses wieder zu einer breiten Anschlussfähigkeit zurückfinden ließen.“

Die Plattform erinnert an die Shoah und den Porajmos, die Genozide an den Juden sowie Sinti und Roma durch das national-sozialistische Regime, das vor 80 Jahren zu Ende gegangen ist. „Gerade unter den Vorzeichen der Gegenwart ist es unsere Pflicht und Verantwortung die Berichte der Zeitzeug:innen lebendig zu halten  - über die Generationen hinweg.“

Je weiter die Vergangenheit in die Ferne rücke, desto dringlicher werde die Frage, „was Österreich gelernt hat – und was vergessen wurde.“ Daraus ließe sich „sowohl die aktuelle Situation in all ihrer Schwere einordnen, als auch eine Perspektive für jene Zukunft ableiten, in der wir als österreichische Gesellschaft leben und für die wir kämpfen wollen.“

 


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