2. Februar 2025 in Aktuelles
Ordensschwestern aus Klarissenklöstern in Managua, Matagalpa und Chinandega vertrieben.
Managua (kath.net/ KAP)
In Nicaragua sollen mehr als 30 Klarissen in der Nacht von 28. auf 29. Jänner dazu gezwungen worden sein, ihre Klöster zu verlassen. Ihr aktueller Aufenthaltsort sei unbekannt, berichtete die Agentur Ansa unter Verweis auf Angaben einer nicaraguanischen Anwältin, so das Online-Portal VaticanNews. Bereits im Mai 2023 hatten die Behörden in Managua die Klarissen-Orden und neun weitere Gemeinschaften aufgelöst und die Schwestern teils ausgewiesen. Ähnliche Maßnahmen ergriff das Ortega-Regime auch diese Woche gegen gemeinnützige Organisationen im Land. So soll etwa der Rechtsstatus von zehn weiteren Vereinigungen aufgehoben worden, hieß es. Damit habe sich die Gesamtzahl der seit Dezember 2018 in dem zentralamerikanischen Land verbotenen NGOs auf mehr als 5.600 erhöht.
Seit der Niederschlagung der Sozialproteste von 2018 regiert das sandinistische Regime von Staatspräsident Daniel Ortega mit Repression gegen die Opposition, Menschenrechtler und Kirchenvertreter. Papst Franziskus hat vor Hintergrund der angespannten Lage mehrfach zum Gebet für die Kirche in Nicaragua und zum Dialog aufgerufen.
Laut Recherchen des weltweiten katholischen Hilfswerks "Kirche in Not" (ACN) geht die Regierung hart gegen die Kirche vor. 2024 hätten die Behörden 25 katholische Geistliche neu inhaftiert, insgesamt sitzen 44 im Gefängnis, teilte ACN in einem Bericht bereits im Jänner mit. Auch viele Gläubige im Land seien wegen ihrer Zusammenarbeit mit der Kirche ins Gefängnis gekommen, wobei genaue Zahlen dazu nicht vorliegen. Darüber hinaus seien viele Geistliche und Ordensleute nach einem Auslandsaufenthalt an der Wiedereinreise gehindert worden, andere wiederum wegen drohender Verhaftung geflohen.
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