17. Februar 2025 in Kommentar
Jahrelang wurde von den Kirchen bei uns das "Migrations-Credo" "gebetet", Warner wurden ins rechte Eck gestellt. Wer jetzt nach den Anschlägen von München/Villach zur Besonnenheit aufruft, ist ein empathieloser Mensch - Ein Kommentar von Roland Noé
Villach (kath.net/rn)
Der Villacher Anschlag eines IS-Anhängers zeigt wieder einmal, in welchen Welten wer lebt. Jeder, der in Österreich eigene Kinder hat, ist entsetzt und fragt sich: Werden bei der nächsten Islamisten-Zeitbombe, die mit Wissen der Politiker bei uns reindurften, auch die eigenen Kinder betroffen sein? Welches Grauen in Villach passierte, zeigte ein Bericht von "oe24" über ein Video unmittelbar nach dem Beginn des Anschlags des Syrers. Dabei wird ein kleines Kind gezeigt, das im Schneeanzug vor einem Bankomat in der Innenstadt von Villach steht. Der Vater hilft gerade einem der der Opfer der Messer-Attentäter und schreit dem Kind immer wieder zu: "Dreh dich um, bitte dreh dich um". Das Kind hält sich meist an die Anweisungen und schaut aber immer wieder hilfesuchend zum eigenen Vater, der gerade einem Opfer, das regungslos am Boden liegt, den Puls misst. Der Vater geht immer wieder zum Kind um es umzudrehen, damit es diese Tragödie nicht mitansehen muss. Er ist hin- und hergerissen.
Dann sieht man in den Medien den IS-Syrer, grinsend und mit "Allahu Akhbar"-Rufen. Er konnte nach Österreich rein, weil es unsere Politiker ermöglicht hatten!
Niki Fellner, Chefredakteur von "oe24", bringt es auf den Punkt: "Ein Staat, der seine eigenen Kinder nicht mehr schützen kann, hat versagt. Dieses Staatsversagen kann so nicht mehr weitergehen. Da helfen keine leeren Worthülsen von Politikern aller Parteien." Fellner fordert, dass Österreich ab heute (!) eine Migrations-Kehrtwende einschlagen muss. Er möchte einen sofortiger Asylstopp für neue Flüchtlinge und auch rigorose Abschiebungen. Recht hat er. Fellner hat auch genug von den Politiker-Ausreden, dass dies nicht so einfach sei. Auch Länder wie bsp. Dänemark schieben seit Monat ab. Doch in Österreich sind die Abschiebung ähnlich niedrig wie in Deutschland.
Und dann gibt es noch die bizarren Wortmeldungen aus den Kirchen. Der Superintendent der evanglischen Gemeinschaft in Kärnten spricht ernsthaft in einer epd-Aussendung von Spekulationen, ob es sich um einen terroristischen Anschlag eines radikalisierten Menschen oder um eine psychische Ausnahmesituation gehandelt habe. Muss der Islamist es dem Herrn noch schriftlich ins Intendanten-Stammbuch schreiben, dass er Islamist ist? Und der katholische Bischof von Kärnten warnt nach vielen Jahren islamistischer Anschläge in Europa ernsthaft vor "Pauschalbeurteilungen" und ruft zur "Besonnenheit" auf. Beide Herren haben nichts verstanden. Wer jetzt zur Besonnenheit aufruft, ist ein empathieloser Mensch. Wir brauchen keine Kirchenvertreter mehr, die nach jedem Anschlag mit den üblichen Wortspenden zur Besonnenheit aufrufen und warnen usw. Da wäre einfach Schweigen die viel bessere Option.
Eine Frage hätte ich aber noch an beide Kirchenvertreter: Warum wird nicht einmal eingestanden, dass die Kirchen Mitverantwortung für diese Anschläge haben? Jahrelang wurde das "Migrations-Credo" "gebetet" und blind weggeschaut, als tausende Islamistenanhänger nach Österreich und Deutschland eingereist sind. Warner, die z.B. klar sahen, dass es einen ganz großen Unterschied zwischen Flüchtlingen aus der Ukraine und Flüchtlingen aus Syrien/Afghanistan gibt, wurden schnell ins rechte Eck gestellt. Wo bleibt das Mea-Culpa der Kirchen?
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