Münchner Top-Arzt zur Papst-Erkrankung: 'Erreger schwer zu bekämpfen'

25. Februar 2025 in Chronik


Die Erkrankung des Papstes gelte aber auch deswegen als besonders heikel, weil dem Pontifex bereits in jungen Jahren ein Teil eines Lungenflügels entfernt wurde.


München (kath.net)
Der Papst leide mit hoher Wahrscheinlichkeit an einer bakteriellen Lungenentzündung. Bei einer Lungenentzündung  sei das Alter einer der größten Risikofaktoren. Dies teilte Professor Jürgen Behr, Direktor der Lungenabteilung im Münchner LMU-Klinikum (Medizinische Klinik V), gegenüber der "Frankfurter Rundschau" mit.

Behr, der zu Deutschlands führenden Pneumologen zählt, erklärte, dass in diesem Alter bis zu 10 Prozent der Lungenentzündungen tödlich verlaufen. Die Erkrankung des Papstes gelte aber auch deswegen als besonders heikel, weil dem Pontifex bereits in jungen Jahren ein Teil eines Lungenflügels entfernt wurde. Er bekomme derzeit Sauerstoff. Das sei ein Indiz dafür, dass der Atemgasaustausch nicht mehr einwandfrei funktioniere. Deshalb werde auch die Sauerstoffsättigung überwacht.

Laut Behr leide der Papst offensichtlich an unheilbaren Bronchiektasen: "In diesen Aussackungen der Bronchien arbeitet die Schleimhaut nicht mehr wie im gesunden Zustand. Die Erreger können sich darin festsetzen und die gesamte Lunge besiedeln – dann kann es zu einer Lungenentzündung kommen. In den Bronchiektasen sind die Erreger schwer zu bekämpfen." Eine Lungenentzündung könne einen septischen Verlauf vernehmen, was gerade in diesem Alter schnell eskalieren und tödlich enden könne. 

 


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