Demonstration vor Londoner BBC-Sendeanstalt kritisiert deren „Ausstrahlung von Hamaspropaganda“

26. Februar 2025 in Aktuelles


Zuvor hatte die BBC eine umstrittene Doku über Gaza von Sender entfernen und sich entschuldigen müssen – Aktivisten: „Wir brauchen endlich eine unabhängige Untersuchung der Voreingenommenheit der BBC gegen den jüdischen Staat“


London (kath.net) Die „Kampagne gegen Antisemitismus“ veranstaltete eine Kundgebung vor dem Broadcasting House der BBC in London, sie vertraten, dass die BBC Hamas-Propaganda ausgestrahlt habe. Am Dienstagabend versammelten sich mehrere Dutzend Aktivisten, viele mit Fahnen und Bannern. Das berichtete die große britische Online-Zeitung „The Independent“. Außerdem wurde eine Schweigeminute zum Gedenken an die am 7. Oktober 2023 Getöteten sowie für die seither in Hamas-Gefangenschaft befindlichen Personen abgehalten. Die BBC lehnte es danach ab, den Protest zu kommentieren.

Die Kundgebung war von der „Kampagne gegen Antisemitismus“ organisiert worden. Nach Angaben des „Independent“ hatte diese Organisation auch schon in den letzten Wochen die Berichterstattung der BBC über Geiselübergaben zwischen der Hamas und Israel kritisiert.

Der „Independent“ schildert, dass die BBC vor kurzem bereits eine umstrittene Dokumentation über Gaza von iPlayer entfernt hatte, während der Sender „weitere Due-Diligence-Prüfungen mit der Produktionsfirma durchführt“. Letzte Woche entschuldigte sich die BBC, nachdem bekannt worden war, dass der kindliche Erzähler des Films ausgerechnet der Sohn von Ayman Alyazouri ist, der als stellvertretender Landwirtschaftsminister der Hamas gearbeitet hat. Nach der Entdeckung über Abdullah Al-Yazouri, der darüber spricht, wie das Leben in dem Gebiet während des Krieges zwischen Israel und der Hamas ist, fügte die BBC später einen Haftungsausschluss in die Sendung ein.

Ein Sprecher der „Kampagne gegen Antisemitismus“ sagte, dass dieser Dokumentarfilm nur die „Spitze des Eisbergs“ gewesen sei.

Der Sprecher erläuterte: „Wir sind heute Abend alle zusammengekommen, weil es Zeit für Transparenz und Rechenschaftspflicht ist. Wir müssen wissen, ob Rundfunkgebühren an die Hamas geflossen sind, wir müssen wissen, warum eine Propagandasendung der Hamas ausgestrahlt wurde, wir brauchen Rücktritte und wir brauchen endlich eine unabhängige Untersuchung der Voreingenommenheit der BBC gegen den jüdischen Staat. Das Problem ist inzwischen jedem klar, außer anscheinend der BBC. Dann weiß man, dass es ein institutionelles Problem ist.“

Michael Marlowe, der Vater von Jake Marlowe, der bei dem Anschlag vom 7. Oktober von der Hamas getötet wurde, sagte bei seiner Rede im Rahmen der Kundgebung: „Jahrzehntelang galt die BBC als Bastion ehrlicher und vertrauenswürdiger Berichterstattung. Sie war die erste Anlaufstelle der Welt für globale und nationale Nachrichten, respektiert für ihre Integrität und Neutralität. Aber diese BBC gibt es schon lange nicht mehr.“

In der Pressemeldung der „Kampagne gegen Antisemitismus“ mit dem Titel „Protesters tell the BBC: Stop whitewashing terrorism“ [Demonstranten sagen: Stoppt Terrorismusbeschönigung] wird der Rundfunksprecher und Komiker Josh Howie zitiert, der auf der Redebühne angekündigt hatte, dass er seine Rundfunkgebühr nicht mehr zahlen werde. Er führte weiter aus: „Juden und Nichtjuden sind hier zusammen, um der BBC zu sagen, dass wir genug haben. Gemeinsam erklären wir: ‚Nein zur Lizenz des Hasses.‘“

Bildmaterial zeigt, dass viele der Demonstranten ein Pappplakat vor ihr Gesicht hielten, das einen Hamaskämpfer in der typischen Gesichtsvermummung zeigt, das Stirnband zeigt allerdings nicht das bei der Hamas übliche Glaubensbekenntnis „Kein Gott außer Allah und Mohammed ist sein Prophet“, sondern die Aufschrift „BBC“.

Foto © Campaign Against Antisemitism

Our protest outside @BBC in London is drawing to an end.

We have submitted a request under the Freedom of Information Act asking whether any payments made by the BBC in relation to its ‘Gaza How to Survive a War Zone’ so-called documentary went to Hamas or those associated with… pic.twitter.com/qmy3BEerjL

— Campaign Against Antisemitism (@antisemitism) February 25, 2025

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