4. März 2025 in Aktuelles
Explosion während einer Kundgebung der Besatzer, mehrere Versionen über den Tathergang - Bischofskonferenz-Generalsekretär wurde festgehalten, ihm wurde der Reisepass abgenommen
Kinshasa/Rom (kath.net/ KAP)
In Bukavu - jener Stadt in der Provinz Südkivu der Demokratischen Republik Kongos, die in der vergangenen Woche von der ruandisch unterstützten Rebellenbewegung M23 erobert worden ist - hat es kirchlichen Quellen zufolge am Donnerstag ein Attentat mit mehreren Toten und Schwerverletzten nach einer Explosion gegeben. Verübt worden sei es während einer Kundgebung, die von den Besatzern veranstaltet wurde, wobei der Tathergang und auch die Verursacher bislang noch unklar sind, berichtet das römische Nachrichtenportal Fides am Donnerstagabend.
Eine erste Version, basierend auf den Schilderungen eines Einheimischen, spreche von einem Selbstmordattentäter, der sich zusammen mit dem Konvoi der M23-Führer in die Luft sprengen wollte, "aber der Sprengsatz soll verspätet explodiert sein, während der Konvoi vorbeifuhr und unschuldige Menschen starben", so die Quelle. Eine weitere Version gehe von einer eskalierten Auseinandersetzung aus, als sich eine Gruppe junger Widerstandskämpfer kritisch über die Rede von Rebellenführer Corneille Nangaa geäußert hätten. Ein anwesender M23-Soldat habe eine Granate in die Menge geworfen, hieß es.
Eine dritte Version wurde von "Radio France International" (RFI) berichtet: Zwei Minuten nach dem Ende der Kundgebung von Nangaa sei es zu zwei Explosionen gekommen, wobei vermutet wurde, dass Sprengsätze in der Nähe der Lautsprecher platziert worden seien. Wenig überraschend, habe die M23 die Regierung in Kinshasa beschuldigt, hinter dem Anschlag zu stecken.
Am Vortag war es Lubumbashi, einer von den Kämpfen bislang nicht betroffenen Stadt im äußersten Südosten des Kongos, zu einem Zwischenfall mit Kirchenbeteiligung gekommen, als der Generalsekretär der kongolesischen Bischofskonferenz, Donatien Nshole, am internationalen Flughafen festgehalten und der Reisepass abgenommen wurde. Die Bischofskonferenz verurteilte den "schwerwiegenden Versuch, die Bewegungsfreiheit eines Prälaten dieses Ranges zu verletzen, aufs Schärfste", hieß es daraufhin in einer Protestnote. Eine derartige "Provokation" sei "dem friedlichen Streben nach Frieden und sozialem Zusammenhalt nicht förderlich".
Nshole war zu diesem Zeitpunkt gerade in Begleitung des Vorsitzenden der kongolesischen Nationalen Bischofskonferenz aus Dar es Salaam zurückgekehrt, wo das Treffen der Vereinigung der Bischofskonferenzen Zentralafrikas (ACEAC) über Bemühungen um Frieden in der Demokratischen Republik Kongo und der Region der Großen Seen stattgefunden hatte.
Nach dem Ausbruch des Krieges in den kongolesischen Provinzen Nord- und Südkivu, wo die von ruandischen Truppen unterstützte Guerillabewegung M23 weite Teile der beiden Provinzen im Osten der Demokratischen Republik Kongo eingenommen hat, hatten die Bischofskonferenz und die Kirche Christi im Kongo (Èglise du Christ au Congo) eine Initiative für den Sozialpakt für Frieden und Koexistenz in der Demokratischen Republik Kongo und der Region der Großen Seen gestartet. Delegationen der beiden Kirchen trafen sich dabei mit politischen Führern aus dem Kongo und Vertretern der Rebellen in Goma und der Nachbarländer. Doch offenbar werde die Initiative nicht von allen in der Demokratischen Republik Kongo unterstützt, hieß es in dem Fides-Bericht.
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