20. März 2025 in Aktuelles
Oberhaupt der ukrainischen griechisch-katholischen Kirche warnt vor einem Entgegenkommen des Westens gegenüber Russland - Großerzbischof Schewtschuk warnt auch vor "russischer Propaganda im Westen"
Rom/Kiew/Moskau (kath.netKAP/red) Gegen Gebietsabtretungen an Russland im Rahmen von Friedensverhandlungen hat sich das Oberhaupt der griechisch-katholischen Kirche in der Ukraine ausgesprochen. In einem Interview der italienischen Tageszeitung "Il Foglio" (Dienstag) sagte Großerzbischof Swjatoslaw Schewtschuk, bei der russischen Aggression gegen die Ukraine gehe es nicht nur um Gebietsgewinne, sondern auch um die Menschen, die in den Gebieten lebten. Russlands Ziel sei es, die Weltordnung durcheinanderzubringen, den eigenen Status als Weltmacht wiederherzustellen und sich in die inneren Angelegenheiten der europäischen Staaten einzumischen. "Das Böse kann weder befriedet noch befriedigt werden", betonte Schewtschuk. "Man muss es stoppen. Und genau das tun wir und bezahlen dafür mit unserem Blut."
"Russische Propaganda im Westen"
Weiter sagte der Kirchenführer: "Wir erinnern daran, dass sich das Böse, wenn es nicht bestraft wird, früher oder später mit noch mehr Kraft und noch dramatischeren Folgen wiederbeleben wird." Die Kirche werde darüber wachen, dass man jetzt nicht zu einer Illusion des Friedens, sondern zu einem gerechten und dauerhaften Frieden komme. Derzeit sehe man eine Entwicklung, die in eine ganz andere Richtung gehe. Damit es einen gerechten Friedensvertrag gebe, müssten das Völkerrecht respektiert und verlässliche Sicherheitsgarantien gegeben werden. Für das ukrainische Volk sei es schrecklich, wenn jetzt sogar im Westen die russische Propaganda wiederholt werde, erklärte Schewtschuk. Das sei manchmal schlimmer als die russischen Bomben. "Wenn unser Widerstand gemäß den Kategorien der russischen Propaganda beurteilt wird, sind wir besorgt nicht nur wegen uns selbst, sondern wegen der Zukunft der Menschheit." Trump telefonierte mit Putin Russlands Staatschef Wladimir Putin stellt derweil weiter Bedingungen für einen Waffenstillstand im Krieg gegen die Ukraine. Zugleich nahm er in einem Telefonat mit US-Präsident Donald Trump dessen Vorschlag für einen 30-tägigen Stopp gegenseitiger Angriffe auf die Energie-Infrastruktur an. Das teilte der Kreml am Dienstagabend (Ortszeit) nach dem Telefonat mit. "Wladimir Putin reagierte positiv auf diese Initiative und gab dem russischen Militär umgehend den entsprechenden Befehl", so der Kreml auf seiner Website. Die Ukraine hatte bereits am 11. März eine völlige Feuerpause zugesagt, wenn Russland seine Angriffe einstelle und einen entsprechenden Vorschlag der USA annehme. Kiew machte dies ansonsten von keinen Bedingungen abhängig.
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