Initiative „Neuer Anfang“ übt deutliche Kritik an der „Suggestiv-Umfrage“ des Synodalen Ausschusses

25. März 2025 in Deutschland


Einige abgefragte Inhalte der Umfrage stünden im Widerspruch zur kirchlichen Lehre, zum Beispiel eine grundsätzliche Selbstbindung des Bischofs.


Bonn (kath.net/Initiative „Neuer Anfang“) Deutliche Kritik an einer „Suggestiv-Umfrage“ des Synodalen Ausschusses, die am 21. März endet, hat die Initiative „Neuer Anfang“ geübt. In einem Rundschreiben an alle 27 Diözesanbischöfe und Diözesankatholikenräte kritisiert sie in der Umfrage enthaltene „unzulässige Suggestivfragen“ und die „Vorspiegelung falscher Tatsachen“. Sie fordert die Initiatoren auf, die Ergebnisse nicht zu berücksichtigen. Stattdessen sollen die Fakten richtig gestellt werden.

Nach Ansicht der Initiative berufen sich mehrere Fragen der Umfrage auf den Handlungstext des Synodalen Weges „Gemeinsam beraten und entscheiden“, der nie vom Synodalen Weg beschlossen wurde. Die darin erwähnte „gemeinsame Verantwortung der Gläubigen und des Bischofs durch Mitberatungs- und Mitentscheidungsrechte von repräsentativ gewählten Gläubigen“ sei eine „Fiktion“. „Ein solches Modell wurde in Deutschland weder beschlossen noch anerkannt und steht außerdem im Widerspruch zur Weltkirche“, heißt es in einer Pressemitteilung.

Auch weitere abgefragte Inhalte der Umfrage stünden im Widerspruch zur kirchlichen Lehre, zum Beispiel eine grundsätzliche Selbstbindung des Bischofs. „Es ist sehr verwunderlich, dass eine solche Umfrage stattgefunden hat, die von falschen Voraussetzungen ausgeht.“ Es müsse deshalb gefragt werden, ob den Autoren wichtige Veröffentlichungen und verbindliche Erklärungen des Heiligen Stuhls nicht bekannt gewesen seien.

Bereits mit Datum vom 21. Juli 2022 habe der Heilige Stuhl unmissverständlich zum Ausdruck gebracht, dass deutsche Sonderwege nicht möglich seien. Eine einzelne Teilkirche könne keine neuen amtlichen Strukturen oder Lehren einführen, jedoch ihre Vorschläge in der Weltsynode einbringen, die inzwischen beendet wurde. Deren Ergebnisse seien von Papst Franziskus veröffentlicht und zum Bestandteil der kirchlichen Lehre erklärt worden.

Darin werde eine gemeinsame Beratung von Laien und Klerus empfohlen, aber – anders als in Deutschland – ausdrücklich zwischen Beratung und Entscheidung unterschieden. In der jetzt auslaufenden Umfrage werde sieben Mal danach gefragt, ob den Laien Mitentscheidungskompetenzen zugebilligt werde, obwohl das abgefragte Modell weder in Deutschland vom Synodalen Weg beschlossen wurde noch auf Weltebene Gültigkeit habe.

Die Weltsynode habe dazu festgestellt: „In einer synodalen Kirche ist die Autorität des Bischofs, des Bischofskollegiums und des Bischofs von Rom in Bezug auf die Entscheidungsfindung unumgehbar, da sie in der von Christus geschaffenen hierarchischen Struktur der Kirche begründet ist.“ (Zr. 92)

Die Initiative „Neuer Anfang“ fragt deshalb nach den Gründen für die grundsätzlichen Unterschiede bei deutschem Synodalen Weg und der Weltsynode: „Könnte es zutreffen, dass die eine Sichtweise von einem Kirchenverständnis ausgeht, das nach eigenem Gusto gestaltet und den jeweiligen Zeitbedürfnissen angepasst werden kann? Und dass die andere Sichtweise davon ausgeht, dass die wesentlichen Elemente des Glaubens durch die Offenbarung Jesu vorgegeben sind und die Erkenntnis nicht durch Mehrheitsentscheidungen wächst, sondern ‘durch die Gegenwart und das beständige Wirken des Geistes sowie durch die Überlieferung, die von den Aposteln kommt’“?


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