Trauriger Rekord: Fast 10.000 Euthanasietote in den Niederlanden im Jahr 2024

28. März 2025 in Prolife


Die Euthanasiefälle aus psychiatrischen Gründen stiegen von 2023 auf 2024 um 60 Prozent an.


Den Haag (kath.net/LifeNews/jg)
Der Euthanasiebericht der Niederlande für das Jahr 2024 ist vor kurzem veröffentlicht worden. Sie zeigt einen Anstieg der Euthanasietoten um zehn Prozent im Vergleich zum Jahr davor. 2023 kamen 9.068 Personen durch Euthanasie ums Leben, 2024 waren es 9.958.

Noch stärker fiel der Anstieg bei den Euthanasiefällen aus psychiatrischen Gründen aus. 2023 waren es 138 Personen, im Jahr 2024 waren es schon 219. Das ist ein Anstieg um fast 60 Prozent. 2020 Waren es erst 88 Personen. Von den 219 Personen des Jahres 2024 waren 30 jünger als 30 Jahre. 2020 waren es erst fünf.

Die britische Zeitung The Times hat ein Interview mit Jeroen Recourt, dem Präsidenten der RTE gemacht. RTE ist eine Vereinigung von fünf Euthanasie-Aufsichtsgremien. Recourt begrüßt die Debatte über Euthanasie, zitiert in die Times.

Der Artikel in der Times berichtet über den Fall eines jungen Mannes, der aufgrund psychischer Leiden zur Euthanasie zugelassen wurde. Er beschrieb sein Leben als glücklos, fühlte sich einsam, unglücklich und konnte sich an nichts freuen. Er konnte keine Beziehung zu Gleichaltrigen oder zur Gesellschaft aufbauen und fühlte sich missverstanden. Er hatte bereits einen Selbstmordversuch hinter sich. Seine Verwandten wurden bei der Entscheidung des Aufsichtsgremiums über die Bewilligung der Euthanasie ebenfalls befragt. Sie gaben an, sie hätten gemeinsam mit Therapeuten versucht, die Einstellung des jungen Mannes zu ändern, hätten dabei aber keinen Erfolg gehabt.

Der Arzt sei überzeugt gewesen, dass der Fall des jungen Mannes hoffnungslos sei. Er erwartete keine Abhilfe von laufenden oder zukünftigen Therapien. Es bestehe eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass er erneut einen Selbstmordversuch unternehmen würde, falls die sein Wunsch nach Euthanasie nicht erfüllt würde, meinte der Arzt.

Aus dem Bericht geht hervor, dass es sechs aus Sicht der Aufsichtsgremien problematische Fälle gab. Meistens handelte es sich darum, dass die letale Injektion zu spät verabreicht wurde, wodurch der Zeitraum zwischen dem Eintritt des Komas und der tödlichen Substanz, welche die Atmung stoppt, zu lange war. Eine ältere Frau, die an Parkinson litt, „könnte sich nicht mehr frei gefühlt haben, ihre Entscheidung für Euthanasie rückgängig zu machen“, steht in dem Bericht.

 


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