"Leo XIV. kam wie Benedikt XVI. mit rotem Schulterumhang und Stola"

11. Mai 2025 in Chronik


Deutscher Kirchenhistoriker Wolf: Erstes Auftreten von Leo XIV. war klare Abgrenzung von Franziskus: "Innerkirchlich wird man von ihm etwa im Hinblick auf die Weihe von Frauen oder verheiratete Priester kaum umstürzende Reformen erwarten"


Münster (kath.net)
Der deutsche Kirchenhistoriker Hubert Wolf meint gegenüber der DPA, dass Leo XIV. seiner Einschätzung nach ein "Kompromisskandidat" war und man keine großen "Reformen" zu erwarten habe. Für Wolf sei klar, dass bereits im Vorkonklave Robert Francis Prevost sich angeboten haben muss und dies weitgehend unbemerkt von den selbst ernannten Vatikanexperten passiert sei.

Leo XIV. werde nicht sonderlich progressiv auftreten. "Innerkirchlich und theologisch wird man von ihm etwa im Hinblick auf die Weihe von Frauen oder verheiratete Priester kaum umstürzende Reformen erwarten dürfen. Er gilt als Mann der Mitte, diplomatisch versiert, pragmatisch, nicht ideologisch ausgerichtet."

Für Wolf sei Leos erstes Auftreten auch eine klare Abgrenzung zu Franziskus. "Äußerlich vollzog er einen klaren Bruch mit der Bescheidenheit des Franziskus, der ganz in schlichtem Weiß aufgetreten war. Leo XIV. kam wie Benedikt XVI. mit rotem Schulterumhang und Stola. Er wollte offenbar damit deutlich machen: Ich bin kein Abziehbild von Franziskus.“

 


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