24. Juli 2025 in Österreich
Ermittlungen um anonyme Schreiben dauern aber an - Inwieweit die Causa der anonymen Briefe und die vom Vatikan anberaumte Visitation zusammenhängen, ist nicht klar
Wien (kath.net/KAP) In den Ermittlungen um anonyme Schreiben mit schweren Vorwürfen im Blick auf Stift Heiligenkreuz ist das am Mittwoch in Medien berichtete Verfahren gegen einen beschuldigten Pater bereits vor längerer Zeit eingestellt worden. Das bestätigte das Stift am Donnerstag gegenüber Kathpress. Der Beschuldigte hatte alle Vorwürfe zurückgewiesen.
Im März waren die ersten anonymen Briefe in Umlauf gekommen, in denen schwere Vorwürfe gegen Mitglieder des Stifts erhoben und auch Drohungen ausgesprochen wurden. Das Stift hatte daraufhin Anzeige erstattet. Seither wird vom Landeskriminalamt Niederösterreich wegen übler Nachrede, Verleumdung und Nötigung ermittelt und versucht, den oder die Verfasser der Briefe ausfindig zu machen.
Mitte Juni wurde öffentlich, dass das Dikasterium für das geweihte Leben eine Apostolischen Visitation des Stiftes angeordnet hat. Das entsprechende Schreiben an Abt Maximilian Heim war mit 5. Juni datiert. Als Visitatoren wurden der Abtprimas der Benediktiner, Jeremias Schröder, sowie die österreichische Ordensfrau Sr. Christine Rod von den Missionarinnen Christi beauftragt. Die Visitation soll dem Vernehmen nach im Herbst stattfinden. Inwieweit die Causa der anonymen Briefe und die Visitation zusammenhängen, ist nicht klar.
In dem vatikanischen Dekret zur Visitation heißt es: "Die Visitatoren sind beauftragt, den Leitungsstil der Abtei in ihrer Gesamtheit sowie das persönliche Führungsverhalten des Abtes eingehend zu prüfen." Ein weiterer Schwerpunkt liege "auf der Frage, wie mit Vorwürfen von Missbrauch und anderen schwerwiegenden Verfehlungen verfahren wird." Zudem sollen die Visitatoren etwa die Verfahren zur Unterscheidung von Berufungen, die Anfangsphase der Ausbildung sowie die kontinuierliche Weiterbildung innerhalb der Gemeinschaft in den Blick nehmen. Die Visitatoren legen die Ergebnisse in der Folge dem Ordensdikasterium vor.
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