George W. Bush gewinnt die US-Wahl

3. November 2004 in Aktuelles


Die meisten Protestanten und Katholiken stimmten für Bush - Entscheidendes Thema war nicht der Kampf gegen den Terrorismus, sondern moralische Werte


Washington (kath.net/idea)
George W. Bush hat die Wahl zum US-Präsidenten klar gewonnen, sein Rivale John F. Kerry hat inzwischen die Niederlage eingestanden. Protestanten und Katholiken haben bei der US-Präsidentschaftswahl mehrheitlich für den Amtsinhaber George W. Bush gestimmt. Wie der Nachrichtensender CNN aufgrund von Wählerbefragungen nach der Stimmabgabe meldete, haben 58 Prozent der Protestanten und 51 Prozent der Katholiken den Protestanten Bush gewählt, während sein katholischer Herausforderer, Senator John F. Kerry, nur auf 41 Prozent bei den Protestanten und auf 48 Prozent bei den Katholiken kam. Bei der jüdischen Bevölkerung konnte Kerry 76 Prozent der Stimmen gewinnen, während Bush es auf 24 Prozent brachte. Eindeutig ist auch der Trend unter den Kirchgängern: 60 Prozent derer, die wöchentlich zum Gottesdienst gehen, wählten Bush. Einen ähnlichen Wert erzielte Kerry bei denen, die selten oder nie eine Kirche aufsuchen. Auch bei den verheirateten Wählern konnte Bush sich mit 56 Prozent durchsetzen, während Kerry die Unverheirateten auf seiner Seite hatte. Deutliche Vorteile hatte Kerry bei Schwulen und Lesben: Hier bekam Bush 23 Prozent der Stimmen, während 77 Prozent an den Herausforderer gingen. Für 22 Prozent der Wähler war nicht der Kampf gegen den Terror das entscheidende Thema, sondern die moralischen Werte. Dies war der stärkste Faktor. Die Sorge um Wirtschaft und Arbeitsplätze war für 20 Prozent der Amerikaner wichtig, die Terrorbekämpfung dagegen nur für 19 Prozent. Der Politikexperte David Gergen (Washington) sieht hinter der Präsidentenwahl „vor allem eine Glaubensfrage“. Gergen hat sowohl für den republikanischen Präsidenten Ronald Reagan wie auch für den Demokraten Bill Clinton im Weißen Haus gearbeitet. Gergens Wahlfazit: Bush sei es gelungen, die Evangelikalen zu mobilisieren. Diese schätzten vor allem, daß er sich gegen Abtreibung ausspricht, die Ehe stärken will, sich offen zu seinem Glauben bekennt und seine Politik im Gebet vor Gott bringt. Auch bei konservativen Katholiken seien die ethischen Positionen Bushs ausschlaggebend, wie zum Beispiel seine restriktive Haltung gegenüber der Stammzellenforschung.


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