27. August 2025 in Jugend
Berufungsdirektor: „Plötzlich werden ihre Namen eingereicht und sie erhalten einen Brief vom Erzbischof. Sie denken: ‚Wow, jemand anderes hat in mir tatsächlich das gesehen, was ich schon geahnt hatte.‘“
Denver (kath.net/pl) Die US-Erzdiözese Denver bat Gemeindemitglieder, die Namen junger Männer zu nennen, die ihrer Meinung nach gute Priester abgeben würden. Bei der im Mai gestarteten Kampagne „Called By Name“ wurden 900 Namen genannt. Die monatelange Kampagne – eine Zusammenarbeit zwischen der Erzdiözese Denver mit den Vianney Vocations, einer Organisation, die Berufungsbemühungen in katholischen Diözesen in den USA unterstützt – habe bei jungen Männern in der Gemeinde eine „echte Offenheit“ für Berufungen geweckt, sagte der Diözesanpriester Jason Wallace, Leiter der Berufungsorganisation in Denver. Das berichtet die „Catholic News Agency“ (CNA), den Bericht übernimmt die Erzdiözese in voller Länge auf die Diözesan-Nachrichtenseite „Denver Catholic“.
Wallace erläuterte gegenüber CNA weiter, dass die Kampagne „eine Kultur geschaffen“ habe, in der das Sprechen über Berufungen wieder mehr akzeptabel werde. „Es ist nicht so etwas wie: ‚Oh, das macht jemand anderes‘ oder man muss eine Vision von einem Engel haben, um Priester zu werden“. Er beobachtete, dass einige junge Männer, die eigentlich nicht Priester werden wollten, sich nun berufen fühlen, ernsthafter über das Priestertum nachzudenken. „Sogar Männer, die ich bereits kannte und die vorher nicht offen dafür waren, fragen plötzlich: ‚Hey, Herr Direktor, können wir ein Treffen vereinbaren?‘“
Immerhin sei die Berufung zum Priesteramt „lebensverändernd“, so Wallace, und die Bestätigung durch die Gemeinde könne der letzte Anstoß dafür sein. Denn „plötzlich werden ihre Namen eingereicht und sie erhalten einen Brief vom Erzbischof. Sie denken: ‚Wow, jemand anderes hat in mir tatsächlich das gesehen, was ich schon geahnt hatte.‘“
Auch der Erzbischof von Denver, Samuel Aquila, zeigt sich dankbar und begeistert von dieser Initiative. „Dank des engagierten Zeugnisses meiner Mitbrüder und der betenden Unterstützung unserer Gläubigen in der Erzdiözese haben wir über 900 Namen junger Männer erhalten, die hier in Nord-Colorado gute, glückliche und heilige Priester werden könnten. Ich bin dankbar, dass unsere Gläubigen dieses pastorale Potenzial in so vielen jungen Männern unserer Erzdiözese erkannt haben.“
Auch in Denver ist der Priestermangel groß, auch wenn viele Priester mit ausländischen Wurzeln versuchen, hier noch einen Ausgleich zu schaffen. Dennoch verzeichnet Denver Wachstum. Denn trotz des Priestermangels gibt es in Denver in diesem Jahr viele Berufungen. Auch in anderen US-Diözesen gibt es übrigens immer mehr Seminaristen. Der diesjährige Seminarjahrgang mit 23 Männern war laut Wallace der größte der jüngeren Vergangenheit – fast doppelt so groß wie im letzten Jahr.
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