1. September 2025 in Weltkirche
Die Zahl der Seminaristen ist deutlich gestiegen, ebenso die Berufungen bei weiblichen Orden. Die Pflege der traditionellen lateinischen Messe dient dazu, den pastoralen Wünschen der Gläubigen entgegenzukommen.
Columbus (kath.net/jg)
In einem ausführlichen Interview mit dem Catholic World Report spricht Earl Fernandes (52), der Bischof von Columbus (US-Bundesstaat Ohio), über die Herausforderungen einer schnell wachsenden Diözese, die Berufungspastoral, die traditionelle lateinische Messe und gibt Empfehlungen für das Gebetsleben. (Siehe Link am Ende des Artikels)
Fernandes stammt aus einer indischen Einwandererfamilie und hat vier Geschwister. Nach der Schule studierte er zunächst zwei Jahre Medizin. 2002 wurde er für das Erzbistum Cincinnati (Ohio) zum Priester geweiht. Seit 2022 ist er Bischof von Columbus.
Als er vor drei Jahren Bischof von Columbus wurde, lebten in der Diözese 278.000 Katholiken. Jetzt ist es fast eine halbe Million. Vor allem die Zunahme der hispanischen Bevölkerung hat die Zahl der Katholiken steigen lassen. Aufgrund der demographischen Veränderungen habe er 16 Pfarren schließen müssen, aber neue Schulen eröffnet, sagt Bischof Fernandes.
2022 gab es in der Diözese keine Priesterweihe. Bischof Fernandes setzte daraufhin zwei Schwerpunkte: Evangelisation und Berufungen. Vor drei Jahren gab es 17 Seminaristen im diözesanen Priesterseminar. Heute sind es 43. Seit 2022 hat er neun Priester geweiht und fünf weitere in die Diözese inkardiniert. Die Berufungen bei weiblichen Orden sind ebenfalls deutlich gestiegen. Er habe Priester und Ordensleute für den Schuldienst rekrutiert. Mehrere Laienapostolate wirken im Bistum, sagt Bischof Fernandes.
Als Medizinstudent habe er immer wieder an der traditionellen lateinischen Messe teilgenommen und den gregorianischen Choral schätzen gelernt. Sein Vater habe die Alte Messe ebenfalls geschätzt, erinnert sich Bischof Fernandes. Nachdem er sein Doktorat in Theologie abgeschlossen hatte, habe ihn Daniel Pilarczyk, der Erzbischof von Cincinnati, ersucht, die traditionelle lateinische Messe zu studieren. Es sei dabei nicht um Ideologie gegangen, sondern einfach darum, den pastoralen Wünschen der Gläubigen entgegenzukommen. Die Alte Messe sei „ein schöner Teil der Tradition der Kirche“, sagt Bischof Fernandes.
Auf die Frage nach seinen Empfehlungen für das Gebetsleben der Gläubigen verweist der Bischof auf den Rosenkranz und die Teilnahme an einer Bibelrunde. Man solle das Gebetsleben aber nicht zu kompliziert machen, sondern sich konkret für etwas entscheiden. Die Gläubigen sollten lernen, mit Gott ganz vertraut zu sprechen, wie mit einem Freund. Eine Gebetsecke zu Hause sei hilfreich. Für manche können Gebetsapps wie Hallow eine Unterstützung sein, für andere vielleicht die Glaubens- oder Bibelkurse wie die von Mike Schmitz oder Bischof Robert Barron.
Link zum Interview mit Bischof Fernandes auf Catholic World Report (englisch): Bishop Fernandes on vocations, the Latin Mass, Abp. Vigano, and developing a prayer life
© Foto Bischof Earl Fernandes: Diözese Columbus
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