7. September 2025 in Aktuelles
Neues Gotteshaus in Gorazde erinnert an aus Österreich stammende Ordensfrau Berchmana Leidenix und vier Mitschwestern, die im Zweiten Weltkrieg von serbischen Tschetniks misshandelt und ermordet wurden
Sarajevo (kath.net/KAP) In Gorazde erinnert künftig die "Kirche der seligen Märtyrerinnen von der Drina" an fünf katholische Ordenfrauen, die im Zweiten Weltkrieg in der Stadt im Osten Bosniens von serbischen Tschetniks misshandelt und ermordet wurden. Unter ihnen war auch die aus Enzersdorf an der Fischa in Niederösterreich stammende Sr. Berchmana Leidenix (1865-1941). Der Erzbischof von Vrhbosna (Sarajevo), Tomo Vuksic, weihte das in rund vierjähriger Bauzeit errichtete Gotteshaus am vergangenen Wochenende bei einem Festgottesdienst ein, wie die katholische Nachrichtenagentur KTA berichtet. Die katholische Kirche sprach die "Drina-Märtyrerinnen" im Jahr 2011 selig.
Leidenix, die knapp sechs Jahrzehnte lang als Ordensfrau in Bosnien wirkte, sowie ihre Mitschwestern Jula Ivanisevic, Krizina Bojanc, Antonija Fabjan und Bernadeta Banya gehörten der "Kongregation der Töchter der göttlichen Liebe" an. Im Dezember 1941 wurden sie von Tschetniks aus ihrem Kloster in Pale bei Sarajevo verschleppt.
Die vier Ordensfrauen wurden zu einem tagelangen Marsch nach Gorazde gezwungen, wo sie am 14. Dezember am Fluss Drina ermordet wurden, nachdem sie sich gegen ihre Vergewaltigung gewehrt hatten. Die damals 76-jährige Sr. Leidenix wurde während des Gewaltmarsches aufgrund ihrer körperlichen Schwäche von ihren Mitschwestern getrennt und in Sjetlina zurückgelassen, wo sie am 23. Dezember von Tschetniks getötet wurde.
Am Kirchweihgottesdienst in Gorazde am vergangenen Samstag nahmen auch der Vorsitzende der Slowenischen Bischofskonferenz, Andre Saje, und der Bischof der kroatischen Diözese Bjelovar-Krizevci, Vjekoslav Huzjak, teil. Die von Ortspfarrer Josip Tadic initiierte neue Kirche der Märtyrerinnen von der Drina gehört zur Pfarre des hl. Dominik in Gorazde, die seit dem Bosnien-Krieg in den 1990er nur mehr wenige Mitglieder hat. Der Bau der Kirche wurde laut KTA durch Privatspenden, aber auch Unterstützung der lokalen Behörden und der kroatischen Regierung ermöglicht.
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Bild: die fünf Märtyrerinnen von Drina (c) Erzdiözese Zagreb
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