7. Oktober 2025 in Weltkirche
Die Störung war trotzdem erfolgreich: Zwar war der Tatort war schnell gesichert, doch aufgrund der Situation nahm keiner der Richter des Obersten Gerichtshofs an dieser Messfeier für Juristen teil.
Washington DC (kath.net/pl) Ein Mann aus New Jersey wurde am Sonntag vor der St.-Matthäus-Kathedrale in Washington, D.C. festgenommen. Ihm werden Hausfriedensbruch, Drohung mit Entführung oder Körperverletzung sowie der Besitz eines Molotowcocktails vorgeworfen, so die Behörden. Das berichtet die zur EWTN-Familie gehörige „Catholic News Agency“. Der Vorfall fand vergangenen Sonntag unmittelbar vor der sogenannten „Roten Messe“ statt, eine Messe, bei der „um Gottes Segen für die Verantwortlichen der Rechtspflege und alle Amtsträger“ gebetet wird. Richter und Abgeordnete des Obersten Gerichtshofs nehmen üblicherweise an dieser jährlichen Messe teil. [Der Begriff „rot“ bezieht sich auf die gelegentlich auch roten Roben von Juristen.]
Die Polizei hatte die Messfeier bereits vorab überwacht, da man mit einem hohen Teilnehmerandrang rechnete. Am frühen Morgen bemerkten die Beamten eine Person, die ein Zelt auf den Außenstufen der Kathedrale aufgeschlagen hatte. Die Polizei gab an, in seinem Zelt Fläschchen mit Flüssigkeit und möglicherweise Feuerwerkskörper gefunden zu haben. Mitglieder des Kampfmittelbeseitigungsteams und der Brandstiftungs-Taskforce reagierten auf die Situation, um die Gegenstände zu durchsuchen und zu sichern. Der Tatort wurde schnell gesichert, doch aufgrund der Situation nahm keiner der Richter des Obersten Gerichtshofs an der Messe teil. Die Festnahme vor der Kathedrale folgt auf eine Reihe politischer Gewalttaten in jüngster Zeit und die Angriffe auf Gotteshäuser auch in Minnesota und Michigan.
Kardinal Robert W. McElroy sagte in der Predigt dieser Messfeier: „Es ist sicherlich wahr, dass politische Gewalt Teil unserer Geschichte als Nation ist und dass politischer Dialog oft konfrontativ war. Aber wir leben in einer Zeit, in der Politik gemäß Gruppenzugehörigkeiten anstelle des Dialogischen verläuft und in der Parteizuschreibungen zu einer Abkürzung für Weltanschauung bei den brisantesten Themen unseres nationalen Lebens geworden sind. Die Folgen sind explosiv – in der Politik, im Familienleben und in Freundschaften.“
Er mahnte: „Als Jurastudenten, als führende Persönlichkeiten in der Rechtswissenschaft, ob als Richter, Gesetzgeber, Bürgervertreter oder Rechtsanwälte, sind Sie durch diese Verpflichtung privilegiert und verpflichtet, das Niveau unserer politischen und gesellschaftlichen Diskussion zu heben. Keine Gruppe in unserer Gesellschaft hat eine größere Fähigkeit, unseren politischen Diskurs neu zu gestalten. Keine Gruppe hat eine deutlichere Berufung, Hoffnung zu bringen.“
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