Telegram-Gründer Durow: ‚Wir haben uns selbst auf einen Pfad der Selbstzerstörung geführt‘

20. Oktober 2025 in Chronik


Das Internet sei als Medium des freien Austauschs von Informationen eingeführt worden. Jetzt werde es zum ‚ultimativen Kontrollinstrument umfunktioniert‘.


Dubai (kath.net/jg)
Pawel Durow, Gründer des Kurznachrichtendienstes Telegram, hat anlässlich seines 41. Geburtstags vor der Errichtung eines totalitären Kontrollstaates gewarnt. „Eine düstere, dystopische Welt kommt mit großen Schritten – während wir schlafen. Unsere Generation läuft Gefahr, in die Geschichte einzugehen als die letzte, die Freiheiten hatte – und sie sich hat nehmen lassen“, schrieb er am 10. Oktober auf Telegram. Dies berichtet Tichys Einblick.

Konkrete Beispiele für die von ihm befürchtete Entwicklung seien die Einführung der digitalen Identität in Großbritannien, die Online-Altersverifikation in Australien und die geplante Chatüberwachung in der Europäischen Union. Letztere wird mit dem Kampf gegen Kindesmissbrauch begründet, würde aber zu einer automatischen Überwachung aller privaten Nachrichten auf Plattformen wie WhatsApp, Telegram oder Signal führen. 

„Was einst das Versprechen des freien Austauschs von Informationen war, wird gerade zum ultimativen Kontrollinstrument umfunktioniert“, schreibt Durow weiter. „Einst freie Länder führen dystopische Maßnahmen ein – etwa digitale Identitäten (Großbritannien), Online-Altersverifikation (Australien) und das massenhafte Scannen privater Nachrichten (EU)“, fährt er fort.

Im nächsten Absatz kritisiert Durow das Vorgehen der Behörden in erschiedenen Ländern. „In Deutschland wird jeder verfolgt, der es wagt, Beamte im Internet zu kritisieren. In Großbritannien werden Tausende für ihre Tweets inhaftiert. In Frankreich werden Technologieführer strafrechtlich verfolgt, weil sie Freiheit und Privatsphäre verteidigen.“ Letzteres könnte eine Anspielung auf seine Verhaftung in Frankreich im August 2024 sein. (Siehe Link)

In den letzten beiden Absätzen wird deutlich, dass Durow ein Ende unserer Zivilisation befürchtet. „Man hat uns glauben gemacht, der größte Kampf unserer Generation bestehe darin, alles zu zerstören, was unsere Vorfahren uns hinterlassen haben: Tradition, Privatsphäre, Souveränität, den freien Markt und die Meinungsfreiheit. 

Indem wir das Erbe unserer Vorfahren verraten haben, haben wir uns selbst auf einen Pfad der Selbstzerstörung geführt – moralisch, intellektuell, wirtschaftlich und am Ende biologisch.“

 


© 2025 www.kath.net