21. Oktober 2025 in Deutschland
Eine CSU-Abgeordnete hat Proteste in Maria Vesperbild gegen Windräder in ein rechtes Eck stellen wollen - Der Wallfahrtsort wehrt sich dagegen
Maria Vesperbild (kath.net)
Aktuellen Stunde des Bayerischen Landtags zum Thema Windenergie vom vergangenen Donnerstag. Dabei hat die CSU-Abgeordnete Jenny Schack zu dem Mahnfeuer der Bürger von Schellenbach und Umgebung nahe der Wallfahrt Maria Vesperbild die Behauptung verbreitet, dass hier am 15. März 2025 „Krawallmacher von nicht vor Ort“ in Bussen und Autos zur Wallfahrt gefahren seien, um über „die Politiker“ herzuziehen und einen Scheiterhaufen mit einem brennenden Windrad zu bestaunen. Schack meinte, dass Menschen von vor Ort seien kaum da gewesen. Sie habe versucht, mit den Menschen ins Gespräch zu kommen, was jedoch nicht zielgerichtet möglich gewesen sei.
Wallfahrtsdirektor Michael Menzinger wehrt sich gegen die Behauptung der Politikerin gegenüber kath.net: "Dieses grobe Zerrbild von Maria Vesperbild, das Frau Schack in einer öffentlichen Sitzung des Bayerischen Landtags zeichnet, ist schäbig und unzutreffend." Zum einen handele es sich nicht um einen symbolischen Scheiterhaufen. Ein Scheiterhaufen ist ein Holzstoß für die öffentliche Verbrennung von zum Tode Verurteilten aus dem Mittelalter. Frau Schack insinuiert damit, dass die Katholische Kirche in Vesperbild rückständig und mittelalterlich wäre und die „Methode Scheiterhaufen“ in irgendeiner Weise befürworte.
Richtig ist, dass in der Zeit um die Tag- und Nachtgleiche schon traditionell Jaudusfeuer und dergleichen abgebrannt werden, um sich am aufkommenden Frühjahr zu erfreuen und den Winter zu vertreiben. Als Bbyerischer Landespolitikerin sollte Frau Schack diese Tradition nicht fremd sein.
Richtig ist weiter, dass keinerlei Busse mit Krawallmachern bei diesem friedlichen Beisammensein von auswärts gekommen sind. Frau Schack versucht hier, berechtigte Einwände von Bürgern in die Rechtsaußen-Schublade abzutun, um sich mit den inhaltlichen Argumenten nicht auseinandersetzen zu müssen. Statt die Bürger, die Gläubigen und den Wallfahrtsdirektor zu verunglimpfen, würde sich tatsächlich ein ernstgemeinter inhaltlicher Diskurs für Frau Schack anbieten.
Zustimmen kann man Frau Schack lediglich mit der Aussage, dass die Errichtung von Windkrafträdern verträglich sein und Maß einhalten müsse. Allerdings sollte Frau Schack hierfür auch einen eigenen Beitrag zu einem gerechten Interessenausgleich leisten.
Die Wallfahrtsdirektion und die betroffenen Bürger vor Ort stehen immer für ein persönliches Gespräch zur Verfügung. Wallfahrtsdirektor Menzinger: „Hier gibt es keine Scheiterhaufen und keine Hexenverbrennungen und wir halten Frau Schack auch nicht für eine Hexe. Insofern dürften einem Gespräch keine Hindernisse im Weg stehen. Wir sind auf der Höhe der Zeit, gut informiert und stets gesprächsbereit.“
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