
7. November 2025 in Weltkirche
„Vatican News“ (Polen) berichtet: Anglistikstudenten werden offiziell vor Gewaltdarstellungen in der Bibel gewarnt. Unter anderem wurde die Beschreibung der Kreuzigung Christi mit einem Warnhinweis versehen.
Sheffield-Vatikan (kath.net/pl) Die Universität Sheffield warnt, dass die Bibel Szenen von „drastischer Körperverletzung“ enthalte, beispielsweise die Geschichte der Brüder Kain und Abel. Kritiker dieser Zensur weisen allerdings darauf hin, dass die Bibel nicht beschreibt, wie Kain Abel tötet. Darüber berichtet „Vatican News“ in seiner polnischsprachigen Ausgabe.
Andrea Williams, die Leiterin des Christian Legal Center, bezeichnete die Verwendung von Warnhinweisen zu Heilsgeschichten, die unsere Zivilisation geprägt haben, als „absurd“. „Vatican News“ zitiert die Juristin: „Die Behauptung, die Kreuzigungsgeschichte enthalte ‚sexuelle Gewalt‘, ist nicht nur unzutreffend, sondern ein tiefgreifendes Missverständnis des Textes. Der Bericht über Jesu Tod ist keine Geschichte von Trauma, sondern der ultimative Ausdruck von Liebe, Opferbereitschaft und Erlösung – zentrale Bestandteile des christlichen Glaubens.“
Auch Pfr. Michael Nazir-Ali, der ehemaliger anglikanischer Bischof von Rochester, der zum Katholizismus konvertierte und inzwischen die katholische Priesterweihe empfangen hat, betont: „Bibelkenntnisse sind unerlässlich für das Studium der englischen Literatur. Studenten müssen mit dem Unangenehmen und Erschreckenden konfrontiert werden, um damit umgehen zu lernen. Die Bibel schildert sowohl Kains Mord an Abel als auch die Kreuzigung sehr zurückhaltend, insbesondere im Vergleich zu Filmen wie Mel Gibsons ‚Die Passion Christi‘.“
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