12. November 2004 in Aktuelles
Das vergangene Jahrhundert habe gezeigt, "wie die Leere innerhalb der säkularen Demokratie von einem politischen Religions-Ersatz mit Dunkelheit gefüllt werden kann".
Sydney (www.kath.net) Der Islam könnte nach Ansicht des australischen Kardinals George Pell zum Kommunismus des 21. Jahrhunderts werden. Der Erzbischof von Sydney vertrat diese Ansicht bei einem Vortrag vor dem US-amerikanischen Acton Institute, wie der Sydney Morning Herald berichtete.
Eine säkulare liberale Demokratie sei leer und selbstbezogen, betonte Pell. Der Islam entstehe als eine Art alternativer Weltsicht, welche die verunsicherten Menschen anziehe. Der Kommunismus habe gezeigt, wie die Leere einer laizistischen Weltsicht mit Dunkelheit gefüllt werden könne.
Die wachsende Konversion von westlichen Menschen innerhalb westlichen Gesellschaften zum Islam lässt vermuten, dass der Islam im 21. Jahrhundert jene Anziehung bietet wie der Kommunismus im 20. Jahrhundert, sowohl für jene, die verunsichert und verbittert sind als auch für jene, die Ordnung und Gerechtigkeit suchen.
Die säkulare Demokratie habe dem Aufkommen von religiös motivierter Intoleranz nicht Einhalt gebieten können, sondern dies sogar verschlimmert, erklärte der Kardinal. Demokratie sei kein Gut in sich selbst, sondern ihr Wert hänge von der moralischen Vision ab, der sie diene. Das vergangene Jahrhundert bot uns genügend Beispiele, wie die Leere innerhalb der säkularen Demokratie von einem politischen Religions-Ersatz mit Dunkelheit gefüllt werden kann.
Er selbst vertrete einen demokratischen Personalismus, der auf der Würde der menschlichen Person gründe, unterstrich der Erzbischof von Sydney. Dies sei die letzte Alternative für eine säkulare westliche Demokratie.
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