
28. Dezember 2025 in Prolife
Eine Stellungnahme zum Fest der „Unschuldigen Kinder“ - Von Josef Spindelböck
St. Pölten (kath.net)
Ab dem Zeitpunkt der Empfängnis bzw. der Befruchtung liegt neues menschliches Leben vor, das schützenswert ist. Primär liegt es in der Verantwortung der Eltern, diesen Schutz zu gewährleisten, sodass eine möglichst ungehinderte Entwicklung des Embryo möglich ist, bis das Kind geboren wird und weiter versorgt werden kann.
Wenn angesichts dessen – wie in einem Gastkommentar von Pamela Huck in der Zeitung „Die Presse“ vom 09.12.2025 – ein abtreibungsbefürwortender „pro choice“-Standpunkt eingenommen wird, wird übersehen, dass wir als Menschen stets Verantwortung füreinander tragen. Dies schließt gerade jene als Adressaten und Empfänger des Respekts, der Fürsorge und der Hilfeleistung ein, die noch schwach und hilflos sind. Das ungeborene Kind im Schoß der Mutter ist ein einzigartiges Beispiel dafür, da es ganz der liebenden Sorge seiner Eltern und weiterer Menschen anvertraut ist.
Daher kann es niemals recht sein und darf es niemals gesetzlich verfasstes Recht werden, ein ungeborenes Kind zu töten, egal in welchem Stadium. Davon zu unterscheiden ist eine medizinische Intervention in dem Fall, dass Leben gegen Leben steht, wenn der Arzt angesichts einer Konfliktschwangerschaft versucht, das Leben sowohl der Mutter als auch des Kindes zu retten und dennoch an medizinische Grenzen stößt.
Die in Österreich geltende Fristenregelung verletzt durch ihre willkürliche Festlegung des Schutzes das Lebensrecht des ungeborenen Kindes. Dennoch wäre es ein noch größeres Übel, ein Recht auf Abtreibung zu akzeptieren. Schwangere Frauen in Not bedürfen der qualifizierten Beratung und der umfassenden Unterstützung, damit sie in der Lage sind, in Freiheit („pro choice“) Ja zum eigenen Leben und zum Leben ihres ungeborenen Kindes zu sagen. Nur eine Förderung der Kultur des Lebens auf allen Ebenen wird die Zukunft der Menschen in unserem Land und auch weltweit zu sichern vermögen!
Prof. Dr. theol. habil. Josef Spindelböck ist Ethiker und Moraltheologie an der Katholischen Hochschule ITI in Trumau.
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