Weihnachten 2004: Hilferuf der Kopten aus Ägypten

21. Dezember 2004 in Weltkirche


Islamische Fundamentalisten üben zunehmend Druck aus. "An Weihnachten werden wir keine Messe feiern, sollte die Gewalt gegen Christen andauern", so das Oberhaupt der orthodoxen Kopten in Ägypten


Kairo (kath.net/Fidesdienst)
Es wird ein „besonderes“ Weihnachten sein. So beschreibt ein Beobachter aus Kairo gegenüber dem Fidesdienst das bevorstehende Weihnachtsfest der Christen in Ägypten, wo der Druck, den islamische Extremisten auf Christen ausüben täglich zunimmt. „Papst Schenouda III. gab bereits bekannt, man werde an Weihnachten keine Messe feiern, sollte die Gewalt gegen Christen andauern“, so der Beobachter. „Papst Schenouda III. wohnt aus Protest gegen Drohungen und Einschüchterungen gegenüber Christen seit einiger Zeit nicht mehr im Patriarchat, sondern in einem abgelegenen Kloster.“

Wie die Beobachter berichten „hat der Druck auf die Christen in den vergangenen drei Wochen zugenommen. Am schlimmsten war die Entführung der Ehefrauen dreier orthodoxen christlichen Priester, von denen wir nicht wissen, wo sie sich aufhalten.“

„Muslimische Extremisten sind verärgert darüber, dass die Christen ihrem Glauben treu bleiben und sich nicht zum „wahren Glauben“ bekehren. Sie wollen die Christen in Ägypten ausrotten, dabei gibt es die christliche Kirche schon seit sehr langer Zeit in diesem Land.“, so der Beobachter weiter.

„Außerdem versucht man auch mit anderen Methoden zu verhindern, dass die Christen in Ägypten die Weihnachtszeit richtig feiern können“, so der Beobachter. „An den Universitäten finden zum Beispiel von 1. bis 8. Januar die Examen statt. Damit können christliche Studenten das Neujahrsfest und das orthodoxe Weihnachtsfest am 7. Januar nicht feiern. Studenten, die oft hunderte Kilometer von ihren Familien entfernt die Universität besuchen, können nicht bei den eignen Angehörigen sein, wenn sie am nächsten Tag ein Examen haben.“„Und dies obwohl das orthodoxe Weihnachtsfest vor zwei Jahren von den ägyptischen Behörden zum staatlicher Feiertag erklärt wurde, Doch die Universitäten nehmen keine Rücksicht auf die Bedürfnisse christlicher Studenten“, so der Beobachter abschließend.


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