Laun: Abtreibungsbefürworterin Prammer hat dem Land schwer geschadet!

13. August 2014 in Kommentar


„Auch vielen Leuten in der Kirche wäre es gut angestanden, das zu benennen oder wenigstens zu schweigen statt in mediale Lobeshymnen einzustimmen.“ Ein kath.net-Klartext von Bischof Andreas Laun


Wien/Salzburg (kath.net) Der Herr Bundesminister Alois Stöger SÖ fordert lächelnd, Abtreibung müsse in allen Landeskliniken eingeführt werden! Denn diese sei ein „Recht der Frauen“ und zu einem privaten Arzt zu gehen, sei für die Frauen viel unangenehmer, peinlich, letztlich unzumutbar. Der Herr Minister weiß offenbar weder, was Abtreibung wirklich ist, noch kennt er die Gesetze! Denn Abtreibung ist im Gesetz immer noch eine „verbotene Handlung, die nur nicht bestraft wird“. Also, er wirbt für die Erleichterung von einer Gesetzes-Übertretung. Ist das im Sinn der Frauen? Nein, nein und wieder nein!

Wenn Frauen „anonym“ zur Abtreibung gehen wollen, zeigt das, wie schmerzhaft der Konflikt in ihrem Gewissen ist und wie wenig erfolgreich die manipulative, jahrelange Umerziehung des Denkens – „Abtreibung ist harmlose Sache“ – war.

Abgesehen von einigen, die unbedingt abtreiben wollen: Die Mehrzahl der Frauen, die an Abtreibung denken, würden ihr Kind gerne behalten, wenn nur die Umwelt ihnen Mut machte und Hilfe anböte. Dazu sollte sich der Minister Gedanken machen und die Lebens-Schutzorganisationen fördern. Aber er hat offenbar keine Ahnung, wie Frauen, die abgetrieben haben, danach leiden. Wie gerne sie rückgängig machen würden, was man ihnen eingeredet hat und sie dann getan haben.

Ich persönlich erinnere mich an eine junge Frau, die meine Schülerin war, ein fröhliches, hübsches Mädchen. Von ihrer eigenen Mutter gezwungen unterzog sie sich einer Abtreibung – und danach war sie ein anderer Mensch, zerstört wie eine erfrorene Blüte, seelisch krank, berufsunfähig! Und sie ist wahrhaftig kein Einzelfall.

Der Herr Minister sollte sich wenigstens einige Geschichten dieser Art erzählen lassen und so die Wirklichkeit kennen lernen.

Wenn der Herr Minister doch begreifen würde: Nicht nur die Kinder sind Opfer der Abtreibung, auch die Frauen selbst! Aber ideologische Verblendung ist einmal mehr stärker als die Realität.

Ob der Minister es einsieht oder nicht: Es ist ein Skandal, wenn ein Regierungsmitglied das Brechen von Gesetzen leichter machen will. Dass er nicht der Einzige ist, der das tut, ist traurig genug, aber kein Trost. Gut für Österreich und ehrend für den Herrn Minister wäre es, wenn er sich entschuldigen und dann sofort zurücktreten würde! Denn die Wahrheit kennt keine Parteigrenzen, und daher sollte er die treffenden Worte der ehemaligen Familienministerin M. Flemming sich zu Herzen und vor allem zu Verstand nehmen: „Viele Frauen leiden jahrelang unter dem Wissen, das eigene Kind im eigenen Körper getötet zu haben. Und für die Männer ist es endgültig problemlos geworden, sich der Verantwortung zu entziehen. Denn wozu aufpassen, die Frau soll gefälligst abtreiben, wenn ‚etwas passiert‘. Ein Gesundheitsminister hätte heute die große Aufgabe, Abtreibungen unnötig zu machen - und nicht sich als Abtreibungsminister zu profilieren. Die Gesundheit der Frau und das Leben des Kindes!“ Denn, so Flemming: „Jeder Arzt weiß, dass zumindest mit der Einnistung der befruchteten Eizelle ein ganz bestimmter Mensch entstanden ist. Eigenschaften, Aussehen, Haarfarbe Augenfarbe - alles steht bereits fest.“

Und angesichts der sich überschlagenden Ehrungen der verstorbenen Präsidentin Prammer muss auch gesagt werden: Frau Prammer ist gestorben, auch sie steht jetzt vor Gott, Er allein richtet das Leben eines Menschen. Wir dürfen darüber nicht einmal spekulieren, sollten nur für sie beten. Ihre sicher auch guten Seiten dürfen wir loben, aber nicht verschweigen darf man um unseres Landes willen: Sie war eine besonders radikale Befürworterin der Abtreibung und der Fristenlösung. Damit hat sie dem Land schwer geschadet!

Auch vielen Leuten in der Kirche wäre es gut angestanden, das zu benennen oder wenigstens zu schweigen statt in mediale Lobeshymnen einzustimmen. Mir geht es wie Pater Karl Wallner: Ich schäme mich für diejenigen, die diese mitsingen!

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