Müller: Papst holt mehr Frauen in Internationale Theologenkommission

2. September 2014 in Weltkirche


Präfekt der Glaubenskongregaktion machte diese Bemerkung gegenüber der „Osservatore Romano“-Mitarbeiterin Scaraffia. Der Kurienkardinal kündigte an, dass die Zahl der Frauen von „zwei auf fünf oder sechs ansteigen werde“.


Vatikan (kath.net/pl) Der Präfekt der Glaubenskongregation, Gerhard Kardinal Müller, „informierte mich, dass der neuen Internationale Theologenkommission, die der Papst berufen wird, auch mehr Frauen als bisher angehören werden. Soweit ich es verstanden habe, wird die Zahl der Frauen von zwei auf fünf oder sechs ansteigen.“ Dies schrieb Lucetta Scaraffia im „Osservatore Romano“, wie die italienische Tageszeitung „La Stampa“ berichtete. Scaraffia, Historikerin, Journalistin und namhafte Mitarbeiterin des „Osservatore Romano“, hatte sich mit Kardinal Müller zu einem Interview getroffen, der Präfekt hatte sich hierzu in der Begegnung informell geäußert.

Die Internationale Theologenkommission (ein die Glaubenskongregation unterstützendes vatikanisches Beratergremium für essentielle Lehrfragen) wird immer für fünf Jahre berufen. Unter den 30 Theologen des letzten Quinqenniums (2009-2013) befanden sich bereits zwei Frauen: die Deutsche Barbara Hallensleben (Dogmatikprofessorin an der Universität Freiburg/Schweiz) und die US-amerikanische Dogmatikprofessorin Schwester Sara Butler.

Während des Interviews ging Kardinal Müller auch auf die Auseinandersetzung des Vatikans mit einem Verband US-amerikanischen Ordensfrauen, der „Leadership Conference of Women Religious“ (LCWR), ein. „Wir sollten im Hinterkopf behalten, dass sie nicht alle US-Schwestern repräsentieren, sondern nur jene Gruppe von Ordensfrauen, die dem Verband angehören. Wir haben viele notvolle Briefe von anderen Ordensfrauen erhalten, welche denselben Kongregationen angehören und die an der Richtung, in welche die LCWR ihre Mission lenkt, äußerst leiden.“ Der Präfekt hatte bereits selbst deutlich in die Auseinandersetzung zwischen Vatikan und LCRW eingegriffen, kath.net hat berichtet.

Ordenskongregationen „haben keine Berufungen mehr und sterben aus“, erläuterte Müller dazu weiter. „In erster Linie versuchten wir, Feindseligkeit und Spannungen auszuräumen, u.a. dank Bischof Sartain, den wir zu Verhandlungen hingesandt haben, er ist ein sehr sanfter Mann. Wir möchten betonen, dass wir nicht frauenfeindlich sind, wir fressen ja keine Frauen. Natürlich haben wir ein anderes Konzept des Ordensleben [wie die LCWR], aber wir hoffen, dass wir ihnen helfen können, ihre Identität wiederzufinden.“

(Anm. d.R.: Bei den Zitaten von Kardinal Müller handelt es sich um Übersetzungen aus dem Italienischen bzw. Englischen).

Foto Kardinal Müller (c) kath.net/Michael Hesemann


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