Vatikan ermittelt wegen Finanzierung von Kardinal-Bertone-Wohnung

1. April 2016 in Chronik


Untersuchung gegen den damaligen Präsidenten einer Klinik-Stiftung und deren ehemaligen Schatzmeister. Vorwurf: 400.000 Euro, die für das Hospital bestimmt waren, für die Renovierung der Kardinalswohnung zweckentfremdet zu haben.


Vatikanstadt (kath.net/KNA) Der Vatikan ermittelt offiziell wegen der Finanzierung einer Wohnung von Kardinal Tarcisio Bertone. Das vatikanische Presseamt bestätigte am Donnerstag eine laufende Untersuchung. Diese richte sich jedoch nicht gegen den früheren Kardinalstaatssekretär selbst, sondern gegen den damaligen Präsidenten einer Klinik-Stiftung und deren ehemaligen Schatzmeister. Den beiden - Giuseppe Profiti und Massimo Spina - wird vorgeworfen, 400.000 Euro, die für das Hospital bestimmt waren, für die Renovierung der Kardinalswohnung zweckentfremdet zu haben.

Kardinal Bertone hatte schon zuvor erklärt, der Beitrag zur Renovierung seiner 300-Quadratmeter-Wohnung im Vatikan sei ohne sein Wissen aus Mitteln der Stiftung der päpstlichen Klinik «Bambino Gesu» erfolgt. Der Zuschuss war durch ein Enthüllungsbuch bekanntgeworden. Danach tauschte der Vatikan den Stiftungsvorstand komplett aus.

Bertone war von 2006 bis Oktober 2013 Kardinalstaatssekretär und damit einer der engsten Mitarbeiter von Papst Benedikt XVI. (2005-2013). Er wohnt in der Nähe des vatikanischen Gästehauses Santa Marta, wo Papst Franziskus residiert. Nach eigenen Angaben lebt der Kardinal mit drei Ordensfrauen, die ihm den Haushalt führen.

Vgl. dazu auch den kath.net-Kommentar: Kardinal Bertones 150.000-Euro-'Spende' und offene Fragen.

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