Bischof Bätzing „reicht Donum Vitae die Hand – bis die Hetzer kommen“

26. April 2018 in Deutschland


„Weilburger Tageblatt“: „Mit dem neuen Bischof Bätzing... scheint sich das Verhältnis der katholischen Kirche zu ‚Donum Vitae‘ wieder zu entspannen“ - UPDATE Bistum Limburg: „Wie es zu dieser Einschätzung, kommt entzieht sich unserer Kenntnis“


Limburg (kath.net/pl) „Mit dem neuen Bischof Georg Bätzing, der das Bistum wieder auf einen bürgernäheren Kurs geführt hat, scheint sich das Verhältnis der katholischen Kirche zu ‚Donum Vitae‘ wieder zu entspannen. Der Bischof reichte ‚Donum Vitae‘ auch in Limburg die Hand. Doch nicht alle in der Kirche sind über das Tauwetter froh.“ So sinnig kommentierte der „Weilburger Tageblatt“ in einem Artikel zur 15-Jahr-Feier des Vereins im Bistum Limburg. Doch seien keineswegs „alle in der Kirche“ „froh über das Tauwetter“. „Ultrakonservative Kirchenanhänger hetzten gegen den Bischof“ und würden ihn als „Komplizen der Abtreibungsindustrie“ bezeichnen. „Die Proteste hasserfüllter Hetzer vor Bätzings privatem Wohnhaus hat man auch bei ‚Donum vitae‘ mit Beklemmung zur Kenntnis genommen“. [Anmerkung der kath.net-Redaktion: Die Proteste gegen die Abtreibung überschritten hier teilweise die Grenzen des gesetzlich Erlaubten und gesellschaftlich Zuträglichen, beispielsweise wurde Bätzing als „Teufel“ verunglimpft. kath.net distanziert sich von solchen Aussagen und Aktionen.]

Der Verein hat im Bistum eine lange, mediengeprägte Geschichte hinter sich, da sich der frühere Bischof von Limburg (Amtszeit 1982 bis 2007), Franz Kamphaus, in den Konflikt mit Papst Johannes Paul II. begeben hatte. In der Frage der Schwangerschaftskonfliktberatung hatte er eine vorübergehende Sonderregelung für sein Bistum erreicht, wonach Schwangere an Beratungsstellen des Bistums Beratungsscheine bekommen konnten, die ihnen die straffreie Abtreibung ihrer Kinder ermöglichte. Erst durch einen direkten päpstlichen Entscheid wurde es 2002 verboten, weiterhin Beratungsscheine auszustellen. Zusätzlich hatte Johannes Paul II. den damaligen Limburger Weihbischof Gerhard Pieschl mit einer Sondervollmacht ausgestattet mit dem Auftrag, die Schwangerenkonfliktberatung des Bistums umzugestalten. Gemäß dem Artikel im „Weilburger Tageblatt“ gerät diese Klarheit nun aber wieder ins Wanken. Nähere Informationen, wie man sich das Reichen der Hand des Bischofs konkreter vorstellen muss, gibt der Artikel allerdings nicht. Kamphaus wurde in den Medien gern als volksnah dargestellt.

Das Bistum Limburg hatte zum Thema Abtreibung im vergangenen November wieder für bundesweite Schlagzeilen gesorgt, nachdem auf der Bistumshomepage ein umstrittenen Link zur einer Seite der (evangelischen) Diakonie bezüglich Abtreibung aufgefunden worden war, kath.net hat berichtet.

UPDATE:
Für das Bistum Limburg antwortete Pressesprecher Stefan Schnelle auf die kath.net-Anfrage: „Wie das Weilburger Tageblatt zu der Einschätzung kommt, entzieht sich unserer Kenntnis. Bislang gab es keine offiziellen Begegnungen zwischen Bischof Bätzing und Donum Vitae in Limburg.

Wie Sie wissen setzt sich Bischof Bätzing für den Lebensschutz ein. Sie wissen, dass die Diözesen gemeinsam mit dem Caritasverband und dem SkF ein eigenes Netz katholischer Schwangerenberatungsstellen aufgebaut hat. Ziel dieser Beratung ist es, Frauen Mut zu machen und sie darin zu bestärken, den Kindern das Leben zu schenken. Wie das Weilburger Tageblatt zu der Einschätzung kommt, entzieht sich unserer Kenntnis. Bislang gab es keine offiziellen Begegnungen zwischen Bischof Bätzing und Donum Vitae in Limburg.

Archivfoto Bischof Bätzing



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