„Dem Papst wurde Tragweite des Skandals erst mit Verzögerung klar“

14. August 2018 in Weltkirche


Deutsche Ausgabe von „Vatican News“ thematisiert die Rolle von Papst Franziskus im kirchlichen Missbrauchsskandal in Chile.


Vatikan (kath.net/pl) „Dem Papst wurde die Tragweite des Skandals erst mit Verzögerung klar; seither bemüht er sich aktiv um das In-Gang-Bringen eines Klärungs- und Heilungsprozesses. Den Bischöfen warf er in einem Brief ein System der Vertuschung von Missbrauchs-Fällen und eine Kultur des Missbrauchs vor.“ Mit so ungewöhnlich deutlichen Worten beschrieb die deutsche Ausgabe von Vatican News die Rolle des Papstes in der Aufarbeitung des kirchlichen Missbrauchs in Chile. Weiter wird berichtet, dass Papst Franziskus, „der mit großem Interesse alle Schritte der Bischofskonferenz des Landes verfolge“, vor wenigen Tagen einen mit Kinderschutz befassten chilenischen Bischof sowie die neue Vorsitzende der nationalen katholischen Missbrauchskommission empfangen hat. Ein wichtiger Punkt im Gespräch sei die Notwendigkeit gewesen, dass Missbrauchsüberlebende Trost und Wiedergutmachung bekommen sollten.

Noch bei seiner Chilereise im Januar diesen Jahres hatte Papst Franziskus den inzwischen von seinem Amt zurückgetretenen Bischof Juan Barros vor Journalisten verteidigt, kath.net hat berichtet. Danach war der Skandal endgültig eskaliert. Seither hat der Papst in vielfachen Gesprächen – auch mit kirchlichen Missbrauchsopfern – und mit der Annahme des Rücktritts einer ganzen Reihe von chilenischen Bischöfen versucht, den Vertuschungsskandal aufzuarbeiten.


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