'Das gehört in die Mottenkiste der linken Meinungsdiktatur'

5. Februar 2016 in Kommentar


Brief an die „Badische Zeitung“ von Dr. Michael Schneider-Flagmeyer (Forum Deutscher Katholiken): „Vorwurf der Pegidanähe wird von Ihnen einfach behauptet und nicht belegt, weil Sie genau wissen, dass er nicht zu belegen ist. Er soll polarisieren.“


Freiburg-Saarlouis (kath.net) „Als ich neun Jahre bei Heidelberg wohnte, habe ich Ihre Zeitung täglich gelesen. Ich habe sie immer als ein liberales Blatt empfunden. Was Sie nun allerdings hier mit dem ‚erzkonservativen‘ Forum Deutscher Katholiken machen, ist alles andere als liberal sondern gehört in die Mottenkiste der linken Meinungsdiktatur, in der alles, was nicht dem linken Mainstream folgt, nun gleich in die erzkonservative, rechte und damit natürlich pegidanahe Ecke geschoben wird. Übrigens: Der Vorwurf der Nähe zu Pegida wird von Ihnen einfach behauptet und nicht belegt, weil Sie genau wissen, dass er nicht zu belegen ist. Er soll nur polarisieren.“ Dies schrieb Dr. Michael Schneider-Flagmeyer (Foto), Gründungsmitglied „Forums Deutscher Katholiken“, an die „Badische Zeitung“ in Reaktion auf ihren Artikel „Kritik am Auftritt des Erzbischofs vor Erzkonservativen“.

An die Redaktion der Badischen Zeitung:
Sehr geehrte Damen und Herren der Redaktion,

Als ich neun Jahre bei Heidelberg wohnte, habe ich Ihre Zeitung täglich gelesen. Ich habe sie immer als ein liberales Blatt empfunden.

Was Sie nun allerdings hier mit dem "erzkonservativen" Forum Deutscher Katholiken machen, ist alles andere als liberal sondern gehört in die Mottenkiste der linken Meinungsdiktatur, in der alles, was nicht dem linken Mainstream folgt, nun gleich in die erzkonservative, rechte und damit natürlich pegidanahe Ecke geschoben wird. Übrigens: Der Vorwurf der Nähe zu Pegida wird von Ihnen einfach behauptet und nicht belegt, weil Sie genau wissen, dass er nicht zu belegen ist. Er soll nur polarisieren.

Sie machen einfach Stimmung gegen eine Organisation, von der Sie offensichtlich sehr wenig wissen.

Und dabei versuchen Sie gleich, den Erzbischof von Freiburg unter Druck zu setzen und zu bevormunden.

Offensichtlich ist Ihre Redaktion im Schwarzwald ein wenig in den Hinterwald geraten; denn Sie haben noch immer nicht gemerkt, dass selbst in den Leitmedien inzwischen immer wieder davor gewarnt wird, alle Ihrer Meinung Unbotmäßigen gleich in die rechte oder braune Ecke zu stellen.

Der Kongress in Aschaffenburg steht unter dem Thema: "Was gibt dem Menschen Hoffnung für die Zukunft?" Der Bischof Tebartz-van Elst wurde nicht als ehemaliger Bischof von Limburg eingeladen, sondern als von Papst Franziskus selbst ernannter kompetenter Referent für Fragen der Neu-Evangelisierung, um die es bei diesem Kongress geht. Zu diesen Fragen wurde auch Erzbischof Burger eingeladen.

Vielleicht gelingt es Ihnen doch, wieder zu einem liberalen Stil zurückzufinden und andere Meinungen zu respektieren, ohne gleich die "Pegidakeule" zu schwingen.

Dazu wünsche ich Ihnen gute Besserung.

Mit freundlichem Gruß
Dr. Michael Schneider-Flagmeyer, Saarlouis

Reaktion der Redaktion der Badischen Zeitung:
Inzwischen hat Herr Kaiser von der Politik-Redaktion der „Badischen Zeitung“ auf meinen Brief geantwortet und mich auf den uns allen bekannten Schmähartikel des Herrn Püttmann und der Frau Bednarz, „Unheilige Allianzen - Radikalisierungstendenzen am rechten Rand der Kirchen“, der seinerzeit von der Konrad-Adenauer-Stiftung veröffentlicht wurde (kath.net hat berichtet) hingewiesen. Ich habe ihm Folgendes geantwortet:

Antwort von Dr. Schneider-Flagmeyer:
Sehr geehrter Herr Kaiser,

seit 30 Jahren bin ich Mitglied der CDU. Mir ist der Artikel von Herrn Püttmann durchaus bekannt und ich habe als CDU-Mitglied damals schon bei der Konrad-Adenauer-Stiftung dagegen Einspruch erhoben.

Püttmann hat Jahre lang beim Forum Deutscher Katholiken mitgearbeitet und auch im "Fels" veröffentlicht, bis er beschlossen hat, dass es vorteilhafter in jeder Beziehung ist, die "Fronten" und zum Mainstream zu wechseln und dann alte Freunde zu beschimpfen. Sie mögen das selbst einordnen. Charakter kann man in verschiedener Weise haben.

Mit freundlichen Grüßen
M. Schneider-Flagmeyer

UPDATE
Inzwischen hat Schneider-Flagmeyer in einem Beitrag auf dem Blog Forum Deutscher Katholiken noch darauf hingewiesen, dass von der „Badischen Zeitung“ „nicht erwähnt wurde, dass Joseph Kardinal Ratzinger bis zu seiner Erwählung zum Papst dem Kuratorium des Forums Deutscher Katholiken angehörte sowie noch heute sein Nachfolder in der Glaubenskongregation Gerhard Kardinal Müller und andere Kardinäle und Bischöfe. Dass das bestimmten Gruppierungen in der Kirche und in den Medien nicht gefällt, ist ja nun weithin bekannt. Übersehen hat Herr Kaiser auch, dass das Forum von der Deutschen Bischofskonferenz zum Dialogprozess eingeladen und dort sehr prominent vertreten wurde. Warum also der Bevormundungsbegriff ‚erzkonservativ‘ und die Verleumdung der Pegidanähe?“

Dr. phil. Michael Schneider-Flagmeyer (Foto) ist Gründungsmitglied des Forums Deutschen Katholiken. Weitere Informationen siehe Eintrag auf kathpedia .

Dem Kuratorium des „Forums Deutscher Katholiken“ gehören u.a. an: Gerhard Ludwig Kardinal Müller(Präfekt der Glaubenskongregation)/Vatikan, Paul Josef Kardinal Cordes/Vatikan, Joachim Kardinal Meisner/Köln, Bischof Heinz Josef Algermissen/Fulda, Weihbischof Andreas Laun/Salzburg, Prof. Wolfgang Ockenfels OP, Bernd Posselt MdEP a.D. sowie weitere herausragende Persönlichkeiten aus Kirche und Öffentlichkeit, siehe: Forum Deutscher Katholiken/Kuratorium.

Weiterführende kath.net-Artikel (Auswahl):

- Bundestagsmitglied i.R. Norbert Geis bezieht Stellung zur von der Konrad-Adenauer-Stiftung vorgelegten Ausarbeitung unter dem Titel “Unheilige Allianzen – Radikalisierungstendenzen am rechten Rand der Kirchen”: „Wenn Püttmann und Bednarz hetzen - Sicher nicht im Geist von Adenauer“).

- Dennis Riehle (Humanistische Alternative Bodensee): „Vielleicht liegt es auch an Ihnen, Frau Bednarz?“

Foto von Dr. Michael Schneider-Flagmeyer, Gründungsmitglied des ´Forum Deutscher Katholiken´


Foto oben (c) M. Schneider-Flagmeyer


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