Texas: Blutbad im Sonntagsgottesdienst – 26 Tote - UPDATES

6. November 2017 in Weltkirche


Bewaffneter betrat den Gottesdienst einer texanischen Baptistengemeinde und schoss auf die Betenden - Motiv noch unbekannt - UPDATES: Reaktion der US-amerikanischen katholischen Bischofskonferenz - Ortbischof: "Bapstisten, wir lieben Euch"


Sutherland Springs (kath.net/pl) 26 Tote und viele Verletzte hat das Blutbad in der First Baptist Church in Sutherland Springs/USA gefordert. Mit einem Sturmgewehr hat ein 26-jähriger weißer Amerikaner, der ganz in schwarz gekleidet war und eine schussfeste Weste trug, die Kirche während des Sonntagsgottesdienstes betreten und geschossen. Unter den Opfern sind auch Kinder, darunter ein 5-jähriger Junge und die 14-jährige Tochter des Pastors, eine Schwangere sowie ein Vertretungspastor. Die Kirche war so klein, dass die Opfer Medienberichten zufolge praktisch keine Chance gehabt hätten, vor den tödlichen Schüssen zu fliehen. Der Pastor und seine Frau waren zur Tatzeit nicht in der Kleinstadt anwesend.

Der mutmaßliche Täter ist tot, nachdem er mit dem Auto vom Tatort geflohen war. Zuvor hatten ihn Nachbarn der Kirche, die ebenfalls bewaffnet waren, bedroht. Vermutlich starb der Tatverdächtige bei einem Unfall mit seinem Auto.

Nach noch unbestätigten Angaben amerikanischer Medien handelt es sich bei dem Tatverdächtigen um Devin Patrick Kelley, einen Weißen, der offenbar unehrenhaft aus der US-Luftwaffe entlassen worden war. Bereits 2012 hatte ihn das Militärgericht nach Angaben einer Sprecherin der US-Luftwaffe wegen Angriffen auf seine Frau und das gemeinsame Kind verurteilt. Über die Tatmotive ist bisher noch nichts bekannt, inzwischen hat das FBI die Ermittlungen aufgenommen.

Der Ort Sutherland hat nur wenige hundert Einwohner, die Kirchengemeinde wird sonntags von durchschnittlich 50 Personen besucht. Eine Frau aus Sutherland sagte: „Wenn so etwas sogar in Sutherland passieren kann, kann es überall passieren“.

UPDATE: Reaktion der US-amerikanischen katholischen Bischofskonferenz
„Wir müssen klar feststellen, dass wir in unserer Gesellschaft ein fundamentales Problem haben. Eine Kultur des Lebens kann sinnlose Schusswaffengewalt nicht tolerieren, ja, sie muss hier sogar vorbeugen.“ Dies stellte Daniel Kardinal DiNardo, Erzbischof von Galveston-Houston, in seiner Stellungnahme als Präsident der US-amerikanischen Bischofskonferenz nach dem Attentat in einer Baptistenkirche in Texas fest. Er zeigte sich in der Stellungnahme tief erschüttert über die Gewalttat. „Dieser unvergleichlich tragische Vorfall fügt sich in die immer weiter anwachsende Liste von Massen-Schießereien an, von denen auch manche weitere in Kirchen stattgefunden hatten, in denen Menschen Gott angebeten“.

UPDATE: Reaktion des katholischen Ortsbischofs
Erzbischof Gustavo García-Siller vom Erzbistum San Antonio, auf dessen Gebiet Sutherland Springs liegt, schrieb auf Twitter einen bewegenden Aufschrei: „Baptisten, wir lieben Euch. Wir beten für Eure Sicherheit. Wir beten für Frieden, keine Gewalt, keine Schusswaffen. Mögen unsere politischen Führer unseren Schrei hören. Unsere Botschaft ist Frieden! Frieden!“

UPDATE: Mögliches Tatmotiv
Inzwischen kommen Vermutungen über das Tatmotiv auf, offenbar wollte der Schütze seine Schwiegermutter erschießen, die häufig in dieser Gemeinde den Sonntagsgottesdienst besuchte. Der Schütze war offenbar Atheist, dies war aber wohl nicht aussschlaggebend für die Bluttat.


Euronews - 26-Jähriger schießt in Sonntagsgottesdienst einer Baptistengemeinde in Texas/USA



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