SPD-Jungpolitiker: Wenn das abgetriebene Kind auf dem OP-Tisch stöhnt

7. Dezember 2018 in Prolife


JungSozialisten fordern volle Legalisierung der Abtreibung bis zum Ende der Schwangerschaft. kath.net-Kommentar von Petra Lorleberg


Düsseldorf (kath.net/pl) Die ersatzlose Streichung der Paragraphen 218 und 219 StBG forderten die Jungsozialisten auf ihrem Düsseldorfer Bundeskongress vergangenes Wochenende. Die Delegierten stimmten mit großer Mehrheit dem Antrag des JuSo-Bundesvorstandes zu. Damit fordern die Delegierten der SPD-Jugendorganisation, dass Abtreibung bis einschließlich zum neunten Monat legalisiert werden und die Ärzte freie Möglichkeiten zur Werbung für das Töten ungeborener Kinder bekommen.

Eine Delegierte erläuterte in ihrem Statement vor der Abstimmung, dass sie zwar der Abschaffung von § 219 StGB zustimme. Doch zum §218 erläuterte sie, dass legale Abtreibung für die Dauer der gesamten Schwangerschaft auch aktuell bereits „in Teilen auch schon möglich“ sei, allerdings „nur mit medizinischer Indikation und wenn das Leben der Mutter in Gefahr ist“. Die Delegierte führte weiter aus, dass gemäß des Antrags künftig auch noch im sechsten Monat eine Frau ohne medizinische Indikation abtreiben könne, „wenn einfach ein ganz gesundes Baby in ihr heranreift. Ihr könnt euch vielleicht auch vorstellen, dass eine Spätabtreibung manchmal zu einer frühen Geburt wird“ und „das Kind, das eigentlich abgetrieben werden sollte, dann auf dem OP-Tisch“ liege und „das Kind, das vielleicht nach meinem Willen – wenn ich Ärztin bin – abgetrieben werden sollte, anfängt, auf dem OP-Tisch zu stöhnen, sich zu bewegen…“.

Eine weitere Delegierte kritisierte nach Einwänden gegen die Forderung die „pathetische Rhetorik“ der parteiinternen Meinungsgegner. Sie habe sich gefragt, ob sie versehentlich auf dem „Deutschlandtag“ [der CDU-Jugenorganisation „Jungen Union“ gelandet sei. Sie kritisierte die Rede von „sexueller Selbstbestimmung, ABER… nein, nichts aber!“ Man müsse das „feministisch“ ernst meinen. Man müsse für etwas einstehen, „ja – für die Lebenden, für die Frauen, für ihre Selbstbestimmung, und nicht für irgendwelche Ungeborenen“. Es sei doch zuvor juristisch erklärt worden, dass Ungeborene kein Recht hätten, „das Menschenrecht gilt erstmal für die Frau und dann für alles andere“. Alles andere würde „den CDU-Leuten“ argumentativ entgegenkommen.

Noch eine andere Delegierte wendete sich gegen den Antrag, der es ermögliche, „ein ungeborenes, aber lebensfähiges Kind im Mutterleib töten zu können – und hier hört es für mich auf. Ja, jede Frau sollte selbst für sich und ihren Körper entscheiden dürfen, aber auch das Leben im Mutterleib ist Leben und dieses Leben muss beschützt werden“.

Man muss der jungen Delegierten, die ich hier zuerst zitiere, dankbar sein für ihre schonungslose Rhetorik. Sie benennt die harten Fakten der Abtreibung beim Namen: Es geht um ein Kind, das getötet wird und das möglicherweise noch lebend zur Welt kommt, wenn es nicht bereits im Mutterleib durch die gezielte Tötung zum Verstummen gebracht worden war. Es geht, auch bereits bisher, um das Aussortieren jener Kinder, die nicht gesund sind, womit im allgemeine Sprachgebrauch ja gemeint ist: Behinderte Kinder werden gezielt getötet.

Die hier als zweite Delegierte junge Frau zeigt in ihrem Redeausschnitt, wie komplett Sprache das Faktum des Kindes hinter unpersönlichen Wendungen verschwinden lassen kann, das Ungeborene wird hier zum rechts- und interessenlosen „Es“, einem gesichtslosen Ausgestossenen unserer Gesellschaft, das hinter den Forderungen des Feminismus zurückzustehen hat. Auch dass inzwischen bereits Kinder nur wegen ihres Geschlechtes abgetrieben werden, wird nicht thematisiert, obwohl dieser unsägliche Vorgäng nachweislich häufig Mädchen betrifft, kath.net hat berichtet. Feministische Solidarität fängt für diese SPD-Nachwuchspolitikerin aber offenbar erst nach der Geburt an.

Weiterführend wüsste ich gerne, wie diese konkrete JuSo-Delegierte zu anderen Punkten steht, bei denen es um das aktive Töten geht, etwa bei den Punkten Todesstrafe in den USA und Töten im Krieg. Oder auch - gerne lasse ich mich hier auf die Thematik des Tierschutzes ein - wie sie sich im Tierschutz positioniert, beispielsweise in der Frage des Kükenschrederns. Möglicherweise würde die SPD-Nachwuchspolitikerin dann auch selbst überlegen, ob manche der von ihr in anderen Belangen vielleicht verwendeten Argumente auch für die Frage der Abtreibung von Kindern zu einer Differenzierung ihrer Positionen führen könnte.

Jenen mutigen Delegierten, die sich – offenbar trotz des ihnen nicht zugeneigten JuSo-Mainstreams – mit Bedenken gegen eine weitere Freigabe von Abtreibungen aussprachen, wünsche ich von Herzen weiterhin viel Mut und Erfolg! Ist es vielleicht schon an der Zeit, in der SPD eine Vereinigung „Sozialdemokraten für das Leben“ (analog zu den „Christdemokraten für das Leben“/CDL) zu gründen?

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´Aaron´ - Eindrückliches Kurzvideo gegen Abtreibung (Englisch)


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