Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Die Kirche in Deutschland und in der Schweiz hat kapituliert
  2. US-Präsident Trump veröffentlichte erstaunliche Würdigung der Muttergottes
  3. Bund Katholischer Unternehmer gegen Totalblockade der AfD
  4. Verhöhnung von Jesus und der Muttergottes - Schweigen von Schönborn, Grünwidl & Co.
  5. Auch ohne Weiheamt für Frauen ist der Diakonat das Zukunftsthema für die Kirche
  6. "Ich bin die immerwährende Heilige Jungfrau Maria!"
  7. These: "Jesus hat keinen Platz im krassen Neuheidentum Deutschlands!"
  8. „Catholic priest. Ask me anything”
  9. Papst Leo: „Wer sagt, dass ich nicht gebetet habe? ... Vielleicht bete ich sogar jetzt“
  10. Frankreich: Comeback der Beichte?
  11. Sender RBB muss Ex-Direktorin mehr als 8.000 Euro monatlich Ruhegeld zahlen – bis an ihr Lebensende
  12. Forscher warnen vor früher Smartphone-Nutzung von Kindern
  13. Drei Kardinäle feiern 25 Jahre Erzbischöfliches Missionarisches Priesterseminar Redemptoris Mater
  14. US-Erzbischof gibt Anweisung, politische Botschaft an Weihnachtskrippe sofort zu entfernen
  15. Die Morgenröte ohne Schatten

Ethikerin: Pränatale Tests verschärfen Geschlechterselektion

16. Oktober 2017 in Aktuelles, keine Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


IMABE-Expertin Kummer kritisiert "Genderzid": "Abtreibung von Mädchen hat auch Europa längst erreicht" - In China und Indien durch Selektion problematischer Mangel an Mädchen und Frauen


Wien (kath.net/KAP) Vorgeburtliches "Aussortieren" von weiblichen Embryonen - ein Missstand, der von China und Indien bekannt ist - "hat auch Europa längst erreicht": Auf diesen Trend zum "Genderzid" durch neue, unkomplizierte genetische Pränatal-Tests hat die Geschäftsführerin des Wiener Bioethikinstituts IMABE, Susanne Kummer, aufmerksam gemacht und mit Beispielen aus vielen Ländern belegt. Geschlechterselektion sei "keine Lappalie, sondern eine Menschenrechtsverletzung, die unter allen Umständen unterbunden werden muss", forderte Kummer entsprechende gesetzliche Vorkehrungen. "Wer Abtreibung wegen des Geschlechts toleriert, forciert eine diskriminierende Sicht auf Mädchen und Frauen."

Das Geschlecht kann heute laut der Bioethikerin per Bluttest bereits in der neunten Schwangerschaftswoche bestimmt werden - also früher als bei einer Ultraschalluntersuchung und noch innerhalb der gesetzlichen Frist von zehn oder zwölf Wochen, die in etlichen Ländern für einen Schwangerschaftsabbruch gelten. Der Schweizer Bundesrat arbeite bereits an einem Gesetz, wonach das Geschlecht des Ungeborenen erst nach der zwölften Woche mitgeteilt werden darf. Denn auch in unserem Nachbarland mit seiner hochentwickelten Demokratie kenne man das Problem: Kummer verwies auf einen Bericht der "Neuen Zürcher Zeitung" vom September, wonach es in der Schweiz jährlich zu rund 100 Abtreibungen aufgrund "falschen" Geschlechts kommt.


Auch innerhalb der Europäischen Union würden diskriminierende Abtreibungen von Mädchen durchgeführt, so etwa in Schweden oder in Großbritannien. In den Balkanstaaten und im Kaukasus sei die Abtreibung von Mädchen bereits ein einträgliches Geschäft, teilte Kummer mit. Und es zeigten sich dort bereits gravierende Konsequenzen auf die demographische Entwicklung: In Albanien, in Mazedonien und im Kosovo kommen auf 100 neugeborene Mädchen mittlerweile 110 Buben, in Montenegro ist das Verhältnis gar 100 zu 113, ähnliches gilt für Armenien und Aserbaidschan.

Wohin ein über viele Jahre geduldeter Genderzid führt, zeigen laut IMABE vorliegenden Daten die bevölkerungsreichsten Länder der Welt, China und Indien, als "Vorreiter der vorgeburtlichen Tötung von Mädchen". Laut UNO fehlen in Indiens Bevölkerung 50 Millionen Mädchen und Frauen, weil sie abgetrieben oder nach der Geburt getötet wurden. In China würden demnächst mindestens 30 Millionen Männer im heiratsfähigen Alter keine Frau finden können - "weil sie fehlen". Auch die Zwei-Kind-Politik, die in China 2016 die Ein-Kind-Politik nach 35 Jahren ablöste, könne diese Kluft nicht überbrücken. Ein normales Geschlechterverhältnis liegt laut WHO bei 102 bis 106 Buben zu 100 Mädchen, in China sind es 114.

Selektion grundsätzlich problematisch

Susanne Kummer fordert entschiedenes Gegensteuern durch die Legislative. Allerdings zeige die Debatte um den Genderzid auch innere Widersprüche, so die Ethikerin: "Einerseits sollen Ärzte bei Tötung eines weiblichen Babys nicht mitmachen, selbst wenn sich Eltern dadurch kulturell stigmatisiert fühlen, zugleich aber sollen Ärzte Abtreibung von Kindern mit Down-Syndrom durchführen." Die IMABE-Expertin sieht hier ein generelles Problem: "Eine Gesellschaft, die bestimmten Personen Menschenwürde zu- oder abspricht, begibt sich in eine illegitime Machtposition."

Es sei hoch an der Zeit, dass auch in Österreich dokumentiert werde, aus welchen Gründen sich Frauen zu einer Abtreibung entschließen, forderte Kummer. Sie plädierte für die von der "Aktion Leben" initiierte Bürgerinitiative "Fakten helfen" (www.fakten-helfen.at) um dem Missstand zu begegnen, dass Österreich eines der letzten europäischen Länder sei, in denen keine Datenerhebung über Abtreibung stattfindet.

Das "Institut für Medizinische Anthropologie und Bioethik" (IMABE) wurde 1988 als unabhängige wissenschaftliche Einrichtung in Wien gegründet. Von seiner Gründungsidee her arbeitet das Institut interdisziplinär und fördert den Dialog von Medizin und Ethik in Forschung und Praxis auf Grundlage des christlich-humanistischen Menschenbildes. Die Österreichische Bischofskonferenz übernahm 1990 die Patronanz. (www.imabe.org)

Copyright 2017 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
Alle Rechte vorbehalten
Foto: Symbolbild


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Abtreibung

  1. Abtreibungszentrum von Planned Parenthood in Manhattan geschlossen
  2. Mutig: Fürst Albert II. verweigert für Monaco die Ausweitung der legalisierten Abtreibung
  3. „Die Tragödie von 73 Millionen Abtreibungen jährlich weltweit ist zur Normalität geworden“
  4. Polizei räumt besetzte Kirche in Flensburg
  5. ALfA kritisiert FEMM-Beschluss zu Abtreibung als Angriff auf europäische Grundwerte
  6. 10.000 Teilnehmer bei Staffellauf für den Lebensschutz in den USA
  7. USA: Ungefähr 60 Abtreibungskliniken stellen 2025 ihren Betrieb ein
  8. Spanien: Kinostart „Verwundet“ - Zeigt, wie Gottes Barmherzigkeit die Wunden der Abtreibung heilt
  9. US-Bischof Robert Barron betet erneut vor Abtreibungsklinik
  10. US-Bischöfe haben wieder zur ProLife-Novene aufgerufen: Beten für das Ende der Abtreibung






Top-15

meist-gelesen

  1. "Ich bin die immerwährende Heilige Jungfrau Maria!"
  2. Die Kirche in Deutschland und in der Schweiz hat kapituliert
  3. US-Präsident Trump veröffentlichte erstaunliche Würdigung der Muttergottes
  4. Weihnachtsspende für kath.net - Wir brauchen JETZT Ihre HILFE!
  5. Papst Leo: „Wer sagt, dass ich nicht gebetet habe? ... Vielleicht bete ich sogar jetzt“
  6. Verhöhnung von Jesus und der Muttergottes - Schweigen von Schönborn, Grünwidl & Co.
  7. Auch ohne Weiheamt für Frauen ist der Diakonat das Zukunftsthema für die Kirche
  8. Drei Kardinäle feiern 25 Jahre Erzbischöfliches Missionarisches Priesterseminar Redemptoris Mater
  9. Die erste Guadalupe-Predigt von Papst Leo ermöglicht einen Blick in sein Herz
  10. EINLADUNG zur großen kath.net-Novene zur Muttergottes von Guadalupe - 4. bis 12. Dezember 2025
  11. Rome Reports: „Der Countdown für den Einzug von Papst Leo in den Apostolischen Palast läuft“
  12. Bund Katholischer Unternehmer gegen Totalblockade der AfD
  13. Wie „Der Herr der Ringe“ das liturgische Jahr widerspiegelt
  14. „Catholic priest. Ask me anything”
  15. US-Erzbischof gibt Anweisung, politische Botschaft an Weihnachtskrippe sofort zu entfernen

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz