29. Dezember 2018 in Weltkirche
Eidesstattliche Aussage von Missbrauchsopfer James Grein vor Offiziellen der Kirche: Er wurde von McCarrick sogar während der Beichte befummelt und sexuell belästigt.
New York (kath.net/pl) Zu einer weiteren Enthüllung kam es infolge der Zeugensaussage eines Missbrauchsopfers des Ex-Kardinals Theodore McCarrick. James Grein, der 2018 mit Missbrauchsvorwürfen gegen den McCarrick an die Öffentlichkeit getreten war, machte am 27. Dezember eine eidesstattliche Zeugenaussage vor Vertretern des Erzbistums New York. Schon bisher hatte Grein McCarrick vorgeworfen, dass er seit seinem 11. Lebensjahr von McCarrick sexuell missbraucht worden war, zunächst während der Zeit McCarricks als Diözesanpriester, dann auch, als er Weihbischof von New York wurde und später als Bischof erst von Metuchen und dann Newark. Darüber berichtete die Catholic News Agency und führte dann aus, dass Grein in seiner eidesstattlichen Zeugenaussage McCarrick vorwirft, dass er von ihm während der Beichte befummelt und sexuell belästigt wurde.
Der Sprecher der Erzdiözese New York äußerte sich danach nicht zu den Vorwürfen, sondern wies darauf hin, dass dies kein Verfahren der Erzdiözese sei, sondern ein Prozess des Vatikans. Dies bestätigte auch Greins Anwalt, der erläuterte, dass die Vertreter der Erzdiözese New York als Auditoren oder Delegierte des Heiligen Stuhls die Zeugenaussage entgegengenommen hätten. Greins Anwalt wies außerdem darauf hin, dass Grein die Zeugenaussage schwer gefallen sei.
Grein war im Juli 2018 mit Vorwürfen gegen den damaligen Kardinal und emeritierten Erzbischof von New York an die Öffentlichkeit getreten. Nur eine Woche nach Bekanntwerden der Vorwürfe Greins hatte McCarrick sein Kardinalat niedergelegt.
McCarrick war ein Freund der Familie Greins gewesen und hatte offenbar Grein auch als Baby getauft.
Auf der Homepage des Erzbistums New York findet man in der Vita McCarricks weiterhin (Stand 29.12.2018) keinerlei Hinweis auf die massiven Vorwürfe gegen den Ex-Kardinal. Lediglich der Kardinalstitel wurde entfernt und die Erhebung zum Kardinal getilgt. Auch das Kardinalswappen McCarricks ist hier weiterhin einschließlich seiner Deutung zu finden, kath.net hat berichtet.
Die Missbrauchsvorwürfe gegen McCarrick haben die US-amerikanische Kirche in eine heftige Krise gestürzt, deren Lösung sich noch in keiner Weise andeutet. Katholische Laien äußern immer wieder ihr Entsetzen darüber, dass auch nach Bekanntwerden von Details die Aufarbeitung nur derart zögernd in die Gänge kommt.
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Archivfoto Ex-Kardinal McCarrick
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