29. März 2019 in Weltkirche
Gericht urteilt auf Vertuschung Erzdiözese Santiago de Chile muss an drei männliche Missbrauchsopfer von Ex-Priester Karadima je 100 Millionen Peso (rund 130.000 Euro) als Entschädigung bezahlen
Santiago de Chile (kath.net/pl) Drei männliche Opfer des inzwischen laisierten chilenischen Priesters Fernando Karadima (Archivfoto) werden von der Erzdiözese Santiago de Chile wegen Vertuschung eine Entschädigung von jeweils Millionen Peso (rund 130.000 Euro) erhalten. Dies entschied ein Gericht in Chile, wie chilenische und internationale Medien berichten. Die Erzdiözese Santiago de Chile hat bereits angekündigt, dass sie keine Berufung gegen das Urteil einlegen wird. Gegen Karadima, der seinerzeit als kirchliche Persönlichkeit mit hoher Ausstrahlung galt, werden immer wieder Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs von männlichen Jugendlichen und jungen Erwachsenen laut.
Nicht zuletzt der Skandal um den erst im September 2018 aus dem Priesterstand entlassenen Karadima hat die katholische Kirche in Chile in eine beispiellose Krise gestürzt.
Noch im Januar 2018 hatte Papst Franziskus beim Rückflug von seiner Chilereise vor Journalisten Fragen nach dem umstrittenen Bischof Juan Barros, der zum Dunstkreis Karadimas gezählt wird, als Verleumdung abgewehrt, kath.net hat berichtet.
Der Papst musste dann einlenken: Barros sowie weitere chilenische Bischöfe sind inzwischen von ihrem Ämtern zurückgetreten, Missbrauchsopfer von Karadima wurden von Franziskus empfangen.
Auch Kardinal Ricardo Ezzati Andrello, der inzwischen emeritierte Erzbischof von Santiago de Chile, dürfte von diesem Urteil, das Vorgänge während seiner Amtszeit als Erzbischof betrifft, direkt beeinträchtigt werden.
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