DBK-Internetportal verweigert den Dialog

12. Juli 2019 in Deutschland


Das „offiziell nicht offizielle“ DBK-Internetportal verweigert kath.net die Auskunft, warum man in einer Facebookdiskussion ausgerechnet einen Post des „Forums Deutscher Katholiken“-Gründungsmitglieds Schneider-Flagmeyer gelöscht hatte.


Bonn (kath.net) Keine Antwort ist auch eine Antwort. Das mag man denken, wenn man die Dialogverweigerung des Internetportals „katholisch.de“ beobachtet. Fünf Tage hatte kath.net dem von der Deutschen Bischofskonferenz mit jährlich zwei Millionen Euro aus Kirchensteuergeldern geförderten Portal Zeit gelassen, unsere Presseanfrage zu beantworten. Allerdings konnte sich die Redaktion des „offiziell nicht offiziellen“ Portals nicht zu einer Antwort durchringen.

kath.net dokumentiert deshalb die eigene Presseanfrage in voller Länge:
Mit Überraschung haben wir zur Kenntnis genommen, dass Sie auf Ihrer Facebookseite auch Posts von Dr. Michael Schneider-Flagmeyer, Gründungsmitglied des Forums Deutscher Katholiken, löschen. Einen seiner von Ihnen gelöschten Posts dokumentieren wir in diesem Artikel.

Schneider-Flagmeyer ist - wie übrigens ausgesprochen viele Forumsmitglieder - langjähriges aktives CDU-Mitglied, auch wenn Sie dem Forum inzwischen Nähe zur inhaltlich ja sehr bedenklichen AfD unterstellen.

Unsere Fragen:
- Warum wurde dieser Post gelöscht? Andere in teilweise deutlich deftigerer Tonlage dürfen stehen bleiben, nicht zuletzt dann, wenn darin klassische Katholiken angegriffen werden.
- Klassische Katholiken in Deutschland haben längst begonnen sich zu fragen, ob ihre Stimme in unserer Kirche noch erwünscht ist. Mehr Einfluss als das Zahlen von Kirchensteuern, so ihre häufige Beschwerde, werde ihnen ja nicht zugestanden, und ihre Kirchensteuerzahlen würden häufig für Zwecke genutzt, die sie aus der Sicht des gültigen Katechismus der katholischen Kirche eigentlich ablehnen sollen. Wie stehen Sie dazu?

- Wie stehen Sie zu der Frage, ob Ihre wiederholten überaus harten Vorwürfe z.B. gegen das Forum deutscher Katholiken sowohl auf der politischen wie auch auf der kirchenpolitischen Ebene wirklich sachgerecht sind?

- Wie erklärt sich die neuerliche Verschärfung Ihrer generellen Tonlage, die eine weitere Vertiefung des innerkirchlichen Grabens forciert? Sieht sich die ausgerechnet durch Kirchensteuergeldern mitfinanzierte Redaktion von „katholisch.de“ nicht mehr als Sprachrohr der „katholischen“ Kirche und damit auch – zumindest als einem Punkt unter mehreren – als Portal AUCH der klassischen Katholiken, sondern nur noch als Beliebigkeitsportal ohne dezidiert katholische Ausrichtung?

- Wie gedenken Sie künftig, in Ihrem Medium und in Ihren Facebook-Threads abzubilden, dass gemäß des synodalen Prozesses auch klassisch-katholische Christen uneingeschränktes Mitspracherecht in unserer Kirche haben?

Der Pressesprecher der Deutschen Bischofskonferenz, Matthias Kopp, antwortete auf analoge Presseanfrage von kath.net: „Die Fragen werde ich nicht beantworten und darf Sie bitten, in der Sache den Dialog mit katholisch.de zu suchen. Zu Ihrer letzten Frage: Wir kümmern uns um eine breite Meinung der katholischen Kirche zum synodalen Weg. Eine ‚Klassifizierung‘ von Katholiken, so wie Sie sie vornehmen, lehnen wir ab.“ Die Frage, auf die sich Kopp hier bezieht, lautete in der Anfrage an die DBK: „Welche aktiven Anstrengungen unternimmt die DBK, um auch die klassisch-katholischen Christen und ihre mündige Stimme in den synodalen Prozess zu integrieren und öffentlich erkennbar zu machen?“




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